9. Mai 2025

Seemannsgarn im Kirchenschiff

Sossenheimer Shanty-Projektchor sang in der Regenbogenkirche

Der Shanty Projekt Chor Sossenheim besteht aus einer bunten Mischung von „Meerjungfrauen“ und „Seebären“. mk/Foto: Weber

Den Wunsch der evangelischen Regenbogengemeinde, „Ich will Gesang, will Spiel und Tanz…“ erfüllte auch der „SOS Sossenheim Open Shanty Projekt Chor“ gerne, der sich an der Open-Stage-Veranstaltung in der evangelischen Kirche am 3. Mai (Siehe Bericht „Kultur unterm Regenbogen“) beteiligte und auf der Suche nach neuen Mitgliedern ist. 

„Liebe Landratten, wir sind tatsächlich auf dem Seeweg hierhergekommen“, leitete Michael Weber die Gesangseinlage ein. Hintergrund dieser launigen Bemerkung war der kurz vor Beginn der Veranstaltung herunter gekommene Starkregen. Dann bereiteten die Zuhörer ihre Ohren vor, denn es wurde schwungvoll. Der Shanty Projekt Chor Sossenheim, bestehend aus einer bunten Mischung von Meerjungfrauen und Seebären, heizte mit Shantys ein.

Von Seemannsgarn bis Ankerlichten gab es alles, was das Seemannsherz begehrt. Der SOS Shanty-Chor bot zwei Gesangsblöcke dar. Im ersten Set sang er „Five o´clock in the Morning“ und „Keep Hauling“. „Five o’clock in the morning“ ist ein Shanty, das von den harten Arbeitsbedingungen der Seeleute erzählt. Das Lied beschreibt das frühe Aufstehen und die anstrengende Arbeit an Bord eines Schiffes. „Keep Hauling“ – das ist echte Teamarbeit unter Segeln! Gesungen wurde so ein Lied beim gemeinsamen Arbeiten an Bord und erzählt vom Durchhalten auf hoher See, vom Miteinander und vom unerschütterlichen Rhythmus der Arbeit – immer im Takt, immer gemeinsam. Ein Lied, das zeigt: Nur zusammen kommt man voran.

Beim zweiten Mal präsentierte der Chor „John Kanaka“. Das war das erste Shanty, das der Chor erlernte – ein traditionsreiches Stück. Die genaue Bedeutung des Liedes variiert je nach Version, doch oft handelt es sich um eine Geschichte von Abenteuer, Fernweh und dem Leben auf See. Der Rhythmus und die Melodie sind typisch für Arbeitslieder, die von Seeleuten gesungen wurden, um bei der Arbeit einen gleichmäßigen Takt zu halten.

Die Begeisterung des Chors sprang auf die Zuhörerinnen und Zuhörer über – diese bedankten sich mit zum Wetter passenden stürmischem Applaus. Michael Weber lud ein, beim Shanty-Chor mitzusingen. Vorkenntnisse sind nicht nötig. Wer mitsingen möchte, schreibt einfach ein Mail an sossulum@gmail.com und wird dann mit allen Informationen versorgt und zur nächsten Probe eingeladen. Der Shanty-Sommerblock findet drei Mal ab Juni statt. mk/red

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