18. April 2024

Stillstand am Bahnhof

Seit Karfreitag fahren keine Züge mehr nach Höchst und Bad Soden

Kurzfristig wurde der Betrieb auf der Bahnstrecke von Bad Soden nach Höchst für vier Jahre eingestellt. Der letzte Zug der RB11 – die schon seit mehr als einem Jahr immer wieder ausgefallen war – passierte Sossenheim am Karfreitag. Erst 2028 sollen wieder Züge auf der Strecke fahren.

Seit dem 29. März gibt es nur noch einen Schienenersatzverkehr mit Bussen, der für die Strecke von Sossenheim zum Höchster Bahnhof aber anstatt weniger Minuten über die vierfache Zeit benötigt. Die Sperrung der gesamten Strecke von Bad Soden nach Höchst über längere Zeit wird wegen Bauarbeiten an der Strecke im Zusammenhang mit dem Bau der Regionaltangente West (RTW) zwischen Dunantsiedlung und Bahnhof Höchst erforderlich. Erste Bauarbeiten finden zurzeit im Höchster Bahnhof statt. Diese können nur über „die Schiene“ erreicht werden, weil es sich um eine Inselbaustelle handelt, deshalb ist die Sperrung der Strecke bereits jetzt erforderlich.
Der Landtagsabgeordnete Uwe Serke (CDU) zeigt sich verärgert über die kurzfristige Einstellung der Bahnlinie RB 11 von Bad Soden nach Höchst. Er hat einen Vorschlag: „Solange wegen der Regionaltangente West nur im Höchster Bahnhof am Gleis der RB 11 gebaut wird, kann die Bahnlinie doch weiterhin von Bad Soden nach Sossenheim fahren und von dort wieder zurück pendeln. Von Sossenheim nach Höchst können dann mit kurzer Umsteigezeit die bestehenden und gut getakteten Busverbindungen M55, 50 und 58 genutzt werden, mit denen sogar der Industriepark und der Flughafen erreichbar sind.“
Einzelne Haltepunkte vom Schienenersatzverkehr abzukoppeln, um die Fahrzeit zu verkürzen, hält der Landtagsabgeordnete für keine gute Idee, denn es pendeln unter anderem auch Schülerinnen und Schüler aus Sossenheim und Sulzbach nach Bad Soden, um von dort aus weiterführende Schulen im Main- und Hochtaunuskreis zu erreichen.
Aktuell fahren ersatzweise für die RB11 halbstündlich Busse, die bisher eine planmäßige Fahrzeit von 38 Minuten hatten. Seit Montag ist der Schienenersatzverkehr auf der Strecke Bad Soden – Sulzbach – Sossenheim – Höchst, aufgrund einer Streckenänderung in Sulzbach, nun schneller unterwegs. Die Fahrzeit reduziert sich auf 28 Minuten. Zusätzlich werden ab sofort Schnellbusse zu den Hauptverkehrszeiten eingesetzt, die nicht in Sossenheim halten. Ihre Fahrzeit auf der Strecke Bad Soden – Höchst beträgt 18 Minuten.
„Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, die Rückmeldungen aus der Region schnell aufgenommen und nun kurzfristig einen Fahrplan mit kürzeren Fahrzeiten realisiert zu haben. Einen solchen Fahrplan hätte ich mir gleich zu Beginn der Sperrung der Bahnstrecke gewünscht, denn die Bürger der betroffenen Städte sind auf einen schnellen und zuverlässigen ÖPNV angewiesen. Die Streckensperrung der RB11 ist ein notwendiger Schritt, um die Mobilität der Region langfristig zu stärken“, meint RMV-Aufsichtsratsmitglied und Kreisbeigeordneter des Main-Taunus-Kreises, Johannes Baron.
„Mit dem halbstündlichen Ersatzverkehr, den in der Hauptverkehrszeit morgens und nachmittags zusätzlichen halbstündlichen Schnellbusfahrten und der Linie 253 sind dann zwischen Bad Soden und Höchst sechs Busse pro Stunde und Richtung unterwegs. Mit der Fahrzeit von 18 Minuten reduzieren wir die Fahrzeitverlängerung gegenüber dem Zugverkehr auf das machbare Minimum. Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen trotz des Engpasses an Buspersonal in Deutschland und der aktuellen Vielzahl baubedingt zu organisierender Busersatzverkehre, kurzfristig den neuen Fahrplan auf die Straße gebracht zu haben“, sagt RMV-Geschäftsführer Knut Ringat.
„Mit dem neuen Konzept halten wir in Frankfurt-Sossenheim weiterhin so oft wie auch die Züge gehalten haben und bieten weiterhin umsteigefreie Verbindungen von und nach Sulzbach und Bad Soden“, ergänzt Max Kaiser von der Betreiberin der Linie RB11, der Start GmbH. red

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