21. August 2020

Verschärfte Maßnahmen

Corona-Krise: Frankfurt erreicht die Eskalationsstufe 2

Antoni Walczok, der Leiter der Abteilung Infektiologie im Gesundheitsamt, Oberbürgermeister Peter Feldmann, Personal- und Gesundheitsdezernent Stefan Majer und Sicherheitsdezernent Markus Frank (von links) verschärfen die Corona-Maßnahmen. Foto: Stadt Frankfurt

Gestern ist es passiert. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen lag in Frankfurt bei 25,0. Damit tritt für die ganze Stadt Frankfurt die zweite Warnstufe des Präventions- und Eskalationskonzeptes des Landes Hessen in Kraft.

„Die Entwicklung der Zahlen zeigt uns: Jetzt ist nicht Zeit für Nachlässigkeit. Wir müssen Hygienevorschriften, Abstandsregeln, die Pflicht zum Tragen des Mund-Nase-Schutzes diszipliniert und konsequent einhalten“, sagt Oberbürgermeister Peter Feldmann. „In den vergangenen Wochen konnten wir etliche Lockerungen durchführen. Diese Erfolge sind in Gefahr. Daher müssen wir den Kampf gegen das Corona-Virus verstärken.“

Mit Inkrafttreten des Eskalationskonzeptes der Landesregierung ist die Stadt Frankfurt verpflichtet, Personal zur Nachverfolgung von Kontaktpersonen in einem bestimmten Umfang bereitzustellen. Dies sind mithin bis zu 190 Personen in der Spitze, die seitens der Stadtverwaltung im Bedarfsfall zur Nachverfolgung von Kontakten, mit dem Ziel der Eindämmung des Infektionsgeschehens, im Gesundheitsamt vorübergehend zum Einsatz kommen werden.

Peter Feldmann sowie die Dezernenten Stefan Majer und Markus Frank sind sich einig: „Wir alle wollen einen weiteren Lockdown und die daraus entstehenden katastrophalen Folgen für die Wirtschaft, die Gesellschaft und unser Zusammenleben mit aller Kraft verhindern.“ Dafür sei es unbedingt notwendig, dass alle sich verantwortungsbewusst verhalten. Neben der strikten Einhaltung der Hygieneregeln sollten große private Feiern und größere Zusammenkünfte im öffentlichen Raum möglichst unterlassen werden.

„Unsere Stadtpolizei wird konsequent Regelverstößen nachgehen“, sagt Sicherheitsdezernent Markus Frank, der gerade die unter den aktuell angezeigten Verhaltensregelungen unachtsamen Zusammentreffen auf öffentlichen Plätzen mit Sorge beobachtet: „Es kann nicht sein, dass wir Unternehmen aus verschiedenen Branchen, deren Existenz wirtschaftlich bedroht ist, hohe Hürden für einen Weiterbetrieb auferlegen, und gleichzeitig erleben, dass sich hunderte von Menschen ohne Abstand und Maske im öffentlichen Raum aufhalten.“

Angesichts steigender Infektionszahlen hat der Verwaltungsstab gestern folgende erweiterte Maßnahmen beschlossen:

  • Verstärkte Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen im öffentlichen Raum, in Bussen und Bahnen, in Gaststätten, bei Gewerbebetrieben und im Einzelhandel.
  • Restriktive Behandlung von Ausnahmegenehmigungen für Veranstaltungen mit über 250 Teilnehmenden.
  • Präventive Maskenpflicht für alle im Unterricht an weiterführenden Schulen, wenn der Abstand nicht eingehalten werden kann, ab Montag, 24. August, befristet für zwei Wochen.
  • Aufbau eines städtischen Personalpools zur Unterstützung der Kontaktnachverfolgung des Gesundheitsamtes.
  • Ab Montag ein Testangebot für Beschäftigte, die in Schulen und Kindertagesstätten mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

Insgesamt wurden in Frankfurt seit Beginn der Pandemie 2.376 Einwohner positiv getestet. Davon gelten 2.015 Menschen als genesen. Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gab es bisher 69. Aktuell sind im Stadtgebiet 292 Menschen erkrankt. In häuslicher Quarantäne befinden sich zum jetzigen Zeitpunkt 446 Kontaktpersonen. red

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