Die Grünen-Fraktion im Ortsbeirat 6 fordert, dass die Vorgartensatzung der Stadt Frankfurt so überarbeitet wird, dass Vorgärten mit viel Grün und ausschließlich auf Erdboden gestaltet werden müssen. Kies und Schotterflächen mit ein paar Einzelpflanzen dazwischen oder gar Folien sollen nicht mehr zulässig sein.
Die Grünen verlangen vom Magistrat, dass er die im Mai angekündigten Kontrollen der bisher bestehenden Vorgartensatzung deutlich beschleunigen und schnellstens auch im Ortsbezirk 6 flächendeckend kontrollieren soll. Das Förderprogramm „Frankfurt frischt auf“, mit dem die Stadt Frankfurt neu angelegte Dach-, Fassaden- und Hinterhofbegrünungen, Investitionen zur Verschattung von Gebäuden zum Beispiel mit Bäumen, Pergolen oder Sonnensegel mit Wirkung auf den öffentlichen Raum, sowie die Installation öffentlich zugänglicher Trinkbrunnen fördert, ist den Grünen zufolge stärker zu bewerben und ausdrücklich auch auf die Gestaltung von Vorgärten auszulegen.
Kiesbeete, Schotterflächen und kaum Platz für Pflanzen und Blumen – sogenannte Steingärten kommen laut der Öko-Partei immer mehr in Mode und sind leider auch in Frankfurt immer häufiger zu finden. „Die Besitzer hoffen, sich Arbeit bei der Pflege dieser Vorgärten sparen zu können. Doch die Auswirkungen auf das Stadtklima sind negativ“, heißt es in einer Presseerklärung der Grünen. Die Steingärten würden sich auf heizen, es entstehe keine Verdunstungskälte mehr. Frankfurt werde im Sommer sowieso schon viel zu warm. Jede neue Versiegelung in Vorgärten trägt den Grünen zufolge hierzu negativ bei. Außerdem werde der Lebensraum für Vögel und Insekten weiter eingeschränkt.
Einige Städte in Hessen gehen laut der Öko-Partei nun gegen die umstrittenen Stein- und Schottergärten vor. In Hanau und Fulda wurden beispielsweise Bebauungspläne entsprechend angepasst. Kassel und Wiesbaden planen Überarbeitungen ihrer Satzungen. Wiesbaden habe bereits seit Ende der siebziger Jahre eine Vorgartensatzung, die eine qualitätsvolle gärtnerische Gestaltung der Vorgärten zum Ziel gehabt habe.
Die Vorgartensatzung der Stadt Frankfurt stammt ebenfalls aus den 1970er Jahren und wurde seit 1979 nicht mehr verändert. Es ist nun gemäß der Grünen an der Zeit, eine Aktualisierung vorzunehmen.
„Leider wird aber auch gegen Verstöße gegen die bestehende Vorgartensatzung derzeit nur zögerlich vorgegangen. Das angedeutete Tempo der Überprüfungen ist nicht geeignet, eine angemessene Verbesserung der Situation zu erreichen“, meint Grünen-Fraktionsvorsitzender Thomas Schlimme. red