Im Pflegeheim des Frankfurter Verbandes an der Kurmainzer Straße, hat sind seit der Einweihung 2004 die Bedürfnisse älterer Menschen aus verschiedenen Kulturen im Fokus. Der Alltag von Christen und Muslimen funktioniert bestens – das gemeinsame Feiern ebenso.
Christliche Ordensschwestern, katholische und evangelische Pfarrer, ehrenamtliche Helferinnen aus den Kirchengemeinden oder der muslimische Seelsorger – im Victor-Gollancz-Haus geben sie sich die Klinke in die Hand und sind alle willkommen. In einer eigenen Wohngruppe werden die 17 muslimischen Bewohner so betreut, wie es ihrer Kultur entspricht und wie sie es von zu Hause gewohnt sind. Auch das Personal spricht teilweise türkisch und der Speiseplan ist entsprechend ausgerichtet.
Damit ist die Einrichtung Vorreiter in Deutschland und trägt der Voraussage des Bundesamt für Migration Rechnung, die besagt, dass sich die Zahl der Muslime über 65 Jahre in 15 Jahren auf 2,8 Millionen verdoppelt haben wird. Das gemeinsame Feiern religiöser Feste ist längst Tradition. So wie sich zu Weihnachten alle um den Weihnachtsbaum scharen, sind die Tische auch zu den muslimischen Feiertagen dicht besetzt.
Am vergangenen Dienstag hatte das Victor-Gollancz-Haus zum Opferfest eingeladen. Es handelt sich dabei um einen der höchsten muslimischen Feiertage, der den Höhepunkt des Hadsch, der Wallfahrt nach Mekka, bildet. Diesem Fest liegt eine muslimische Überlieferung zugrunde, die der alttestamentarischen Geschichte von Abraham gleicht, der bereit war, Gott seinen Sohn zu opfern. Und ebenso wie in allen Kulturen, steht bei der Feier das gemeinsame Mahl im Mittelpunkt. Darauf freuen sich nicht nur die Bewohner des Victor-Gollancz-Hauses. mi