1. Juli 2024

MINT-Berufe selbst ausprobieren

17 Schülerinnen erhalten in den Provadis-Ausbildungswerkstätten Einblicke in Zukunftsberufe

Raman, Frieda und Sandra (von links) experimentieren bei „Girls4MINT“ im Technikum von Provadis. Foto: Provadis

Um insbesondere Mädchen für diese Zukunftsberufe zu begeistern, hat Provadis im Auftrag des Landes Hessen und der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit im Jahr 2022 das Berufsorientierungsangebot „Girls4MINT“ an den Start gebracht. Die 17 Teilnehmerinnen von „Girls4MINT“ im Umkreis von Frankfurt kamen von der Höchster Leibnizschule, der Otto-Hahn-Schule, der Elisabethenschule Hofheim, der Weidigschule Butzbach sowie der Eichendorffschule Kelkheim.

Ziel des viertägigen Programms in Kooperation mit Unternehmen der Branche ist es, Mädchen im Alter von 14 bis 16 Jahren Mut für den MINT-Bereich zu machen und ihnen fundierte Informationen darüber zu vermitteln. Im Fokus stehen Einblicke in Unternehmen, Tätigkeiten und Ausbildungsberufe. Die Teilnehmerinnen sollen erkennen, dass sie durch MINT-Berufe wichtige gesellschaftliche Zukunftsfelder, wie etwa Digitalisierung und Nachhaltigkeit, mitgestalten können.
Die 17 Mädchen erlebten bei Provadis ein spannendes Programm rund um MINT-Themen und Ausbildungsberufe in den Bereichen Elektrotechnik, Mechanik und Informatik. Nach einer Sicherheitseinweisung bauten die Schülerinnen in den Ausbildungswerkstätten von Provadis im Bereich Metalltechnik ein kreativ gestaltetes Türschild und lernten die Grundtechniken der Metallbearbeitung kennen. Dabei konnten sie ihr handwerkliches Geschick unter Beweis stellen. In der Elektrotechnik standen zunächst Lötübungen und eine theoretische Einführung in die Elektrotechnik auf dem Programm. Danach fertigten sie mit viel Geduld und Ausdauer ein Würfelspiel mithilfe eines Lötbausatzes. Dazu löteten sie elektrische Bauteile wie LEDs oder Widerstände auf eine Platine.
Besonders das Löten fanden die jungen Teilnehmerinnen spannend: „Selbst zu löten und den Würfel zum Leuchten zu bringen hat mir am meisten Spaß gemacht“, sagte Raman Preet Tumber von der Leibnizschule in Höchst. Im kommenden Jahr möchte sie ein Schülerpraktikum im Bereich Chemie machen. „Ich kann mir einen Job in diesem Bereich sehr gut vorstellen. Wir Mädchen können das und wir zeigen das jetzt auch“, betonte Raman.
Wie werden chemische Produkte hergestellt? Das konnten die Mädchen live erleben und selbst ausprobieren: Im Technikum von Provadis stellten sie an den Kesselanlagen Calciumcarbonat her – der Neutralisator für Säure wird als Lebensmittelzusatzstoff oder auch in Zahnpasta verwendet. Dabei lernten die Schülerinnen, wie sie eine Probe ziehen und die Vollständigkeit der Reaktion durch Fällung überprüfen können. Nachdem sie das Produkt gereinigt und getrocknet hatten, durften sie es mit nach Hause nehmen. Eine Einführung in die Programmierung mit Scratch bekamen die Teilnehmerinnen im Bereich IT. Im weiteren Verlauf lernten sie auch das 3D-Modellierungsprogramm TinkerCAD kennen und programmierten mit einem Arduino-Microcontroller ein Lauflicht.
„Es ist toll, dass wir hier so viel selbst machen können und mehr praktisch als theoretisch lernen“, sagte Mariam El Abbassi von der Leibnizschule, die mit ihrer Klasse bereits zur Berufsorientierung bei Provadis war und dabei MINT-Luft geschnuppert hat.
In einem Feedback-Gespräch in der Schule werden die Schülerinnen in den kommenden Tagen eine persönliche Rückmeldung zu ihren individuellen Kompetenzen im Bereich MINT erhalten. Eine Abschlussveranstaltung mit Zertifikatsübergabe mit den Teilnehmerinnen, ihren Eltern sowie der Agentur für Arbeit rundet das Berufsorientierungsprojekt ab. red

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