Ministerpräsident Boris Rhein hat am Dienstag im Industriepark Höchst 277 junge Männer und Frauen beglückwünscht, die in den vergangenen Wochen ihre Abschlussprüfungen bei Provadis bestanden haben. Dass der Ministerpräsident an der feierlichen Veranstaltung des größten Ausbildungsunternehmens Hessens teilnahm, unterstreicht die große Bedeutung der Qualifizierung junger Nachwuchskräfte für den Wirtschaftsstandort Hessen.
„Ohne eine ausreichende Zahl qualifizierter Fachkräfte kann die hessische Wirtschaft ihr Potenzial und ihre Chancen nicht ausschöpfen“, sagte Ministerpräsident Boris Rhein. „Ziel ist es daher, wieder mehr junge Menschen für eine duale Ausbildung zu gewinnen: mit einer Ausbildungsinitiative und außerschulischer Berufsorientierung. Gemeinsam mit den Partnern des ,Bündnis Ausbildung Hessen‘ und dem ,Neuen Bündnis Fachkräftesicherung Hessen‘ leisten wir durch eine Vielzahl an Projekten unseren Beitrag für die Fachkräftesicherung“, betonte er und wies darauf hin, dass Hessen die Weiterbildung und die duale Ausbildung stärke.
Der spürbare Mangel an qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stellt schon heute in vielen Branchen ein großes Problem dar. Auch die Chemie- und Pharmaindustrie sieht sich mit dieser Herausforderung konfrontiert. „Rekrutierung und Qualifizierung von Fachkräften sind wichtige Erfolgsfaktoren und entscheidend für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen“, sagte Dr. Alexander Wagner, Geschäftsführer von Infraserv Höchst. Sein Dank galt der Infraserv-Tochtergesellschaft Provadis, die den jungen Menschen in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Unternehmen eine fundierte Ausbildung ermöglicht. „Es macht mich stolz, heute so viele hochqualifizierte Nachwuchskräfte zu sehen, die ihre Karriere starten. Sie können auch stolz auf sich sein und auf das, was Sie geleistet haben.“
Provadis-Geschäftsführer Dr. Udo Lemke betonte, dass die Provadis-Absolventinnen und -absolventen nicht nur theoretische und praktische Prüfungen gemeistert haben, sondern auch die besonderen Herausforderungen der Corona-Pandemie: „Vor allem der Beginn Ihrer Ausbildung stand unter ganz besonderen Vorzeichen. Ich bin sehr froh, dass wir Ihnen trotz der schwierigen Rahmenbedingungen einen guten Start in das Berufsleben ermöglichen konnten.“ Udo Lemke richtete seinen Dank auch an die insgesamt 52 Partnerunternehmen, für die Provadis die Ausbildung der jungen Männer und Frauen koordiniert: „Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Provadis und den ausbildenden Unternehmen ist der Schlüssel zum Erfolg. Gemeinsam schaffen wir einen Rahmen, in dem sich Auszubildende bestens auf ihre berufliche Zukunft vorbereiten können“, sagte er.
Provadis bietet rund 400 Ausbildungsplätze pro Jahr. Die jungen Menschen werden in mehr als 40 naturwissenschaftlichen, technischen, kaufmännischen und IT-Berufen in Kooperation mit Partnerunternehmen auf den Berufseinstieg vorbereitet. Provadis verfügt im Industriepark Höchst über hochmoderne Ausbildungslaboratorien und sehr gut ausgestattete Lehrwerkstätten.
171 Absolventen gehören zu Unternehmen, die im Industriepark Höchst ansässig sind, darunter Sanofi, Clariant und Infraserv Höchst. Daneben vertrauen auch viele nicht im Industriepark ansässige Unternehmen bei der Ausbildung auf die Zusammenarbeit mit Provadis. Dazu gehören unter anderem die Commerzbank AG, die Biotest AG, die Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main, die ING DiBa AG sowie die BioNTech SE. Insgesamt 106 Ausgebildete absolvierten bei Provadis mit den Partnerunternehmen individuell vereinbarte Ausbildungsmodule. Rund 96 Prozent der von Provadis Ausgebildeten werden in ihren Betrieben in eine Anschlussbeschäftigung übernommen. Sechs Ausgebildete wurden für herausragende Leistungen und besonderes soziales Engagement ausgezeichnet.
Der Schwerpunkt der Ausbildungsberufe bei Provadis liegt im naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Spitzenreiter ist der Chemikantinnen- und Chemikanten-Beruf, gefolgt von den Chemielaborantinnen und -laboranten und den Pharmakantinnen und Pharmakanten. Im Vergleich zu den Vorjahren gab es diesmal deutlich mehr Abschlüsse in den Fachinformatikberufen, besonders in der Fachrichtung Anwendungsentwicklung. Seltene Spezialistinnen und Spezialisten sind die Anlagenmechanikerinnen und -mechaniker im Einsatzgebiet Apparate- und Behälterbau sowie die Berufskraftfahrerinnen und -fahrer. red