12. Dezember 2022

Das Krippenspiel in Frankfurter Mundart

Ein sehr lebhafter Gottesdienst in der evangelischen Kirche war angekündigt

Ein tolles Ensemble freute sich am 3. Advent zu Recht über einen tollen Auftritt und stehenden Applaus, von links: Als Opa Klaus Reisewitz, Oma Uschi Will, Mutter Sandra Jüptner und als Maria Dr. Charlotte Eisenberg, sowie als Vater Heinz Knebel, er schrieb die Texte und führte Regie, und als Sohn Nick Schuster. Foto: Krüger

Im Dezember 2019 wurde ein Krippenspiel anlässlich des Gottesdienstes zuletzt aufgeführt. Jetzt endlich, nach Corona-bedingter Pause, die Fortsetzung. Am 3. Advent-Sonntag, 11. Dezember, wurde in der evangelischen Kirche an der Siegener Straße ein neues Kapitel aufgeschlagen. Schon die Begrüßung durch Pfarrerin Dr. Charlotte Eisenberg war erstaunlich Frankforderisch.

Dennoch, der Gottesdienst wurde wie gewohnt mit Gesang zur Orgel begonnen, in dem auch eine Lesung nicht fehlen durfte. Kirchenvorsteher Thomas Ohly hielt die Lesung zur Geburtsankündigung Jesu, Zitat: „Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.“

Die Überleitung zum Krippenspiel gestaltete sodann Frau Eisenberg: „Jetzt werds lustisch“. Der Altar war durch einen Esstisch ersetzt, an dem die „Akteure“ nach und nach, mehr oder weniger verschlafen, Platz nahmen. „Guten Morgen“ oder „Frohe Weihnachten“ hört man nur sehr gequält. De Obba bringt den Weihnachtsbaum net zum brenne, die Oma will es Gänssche anbrate.

Die Familie am Tisch. Foto: Krüger

De Babba will einen Äppler und der Obba „lieber Rotwein zur Gans“ und schickt den Sohn in den Keller. Währenddessen kommen die Knödel auf den Tisch. Und die Gans, lt. Vater vermutlich nicht recht gelungen, kommt auch auf den Tisch. Maria ist schlichtend zwischen Vater, Oma und Opa zugange, aber der Sohn lobt die Oma und die ist jetzt glücklich. Es gibt reichlich Lacher, hervorgerufen auch beispielsweise, wenn ein Knödel zu Boden fällt und wie ein Ball aufspringt. Immer noch vermisst der Vater seinen Handkäs und seinen Apfelwein. Letztlich sind doch alle irgendwie zufrieden und man singt mit Unterstützung der großen Orgel: „Fröhliche Weihnacht überall!“ Es gab stehenden Applaus!

Zum Ausklang des Gottesdienstes betete man gemeinsam das Vaterunser, Pfarrerin Dr. Charlotte Eisenberg erteilte den Segen und gemeinsam sang man das Lied: „Tochter Zion“.

Pfarrerin Dr. Charlotte Eisenberg stellte als neues Kirchenvorstandsmitglied Stefanie Langer, rechts, vor. Darüber freut sich auch Ehemann Andreas, Andi, Langer, links, ganz offensichtlich. Foto: Krüger

Die Pfarrerin stellte Stefanie Langer als neues Kirchenvorstandsmitglied vor und bat die Gottesdienst-Besucher noch zu einem „Kaffee mit Handkäs“ in der Kirche. Der bestand allerdings aus kleinen Küchlein, klein aber aussehend wie ein Handkäs. Auch eine schöne Idee. Die Kollekte blieb diesmal in der Gemeinde. mk

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