23. September 2021

Der bärtige Griesgram

Sossenheimer Spitzen

von Mathias Schlosser

Chlodwig Poth hat es wirklich verdient, dass die großen Säle in Volkshaus und Familienzentrum und eine Grünanlage im Unterfeld nach ihm benannt sind. Er war es schließlich, der Monat für Monat in „Titanic“ hart daran gearbeitet hat, dass Sossenheim für immer und ewig als Bronx von Frankfurt gelten wird. Ähnliche Verdienste hat allenfalls Henni Nachtsheim von Badesalz um den Stadtteil, der Richie, Headbanger und die dann nicht mehr schwangere Anita 1991 zum „Motorradtreffen nach Sosseheim“ schickte. Aber der lebt ja noch und wird irgendwann vielleicht einmal Namensgeber der heutigen Halle Heeb.
Chlodwig Poth hätte all die posthume Speichelleckerei mit Grünanlagen und Sälen zu seinen Ehren sicher zu weiteren „Last Exit Sossenheim“-Karikaturen inspiriert. Er hätte wahrscheinlich einen unfreundlichen, bärtigen Griesgram gezeichnet, der sich von seinen Freunden mit einer viel zu großen Wohnung aushalten lässt, ansonsten aber niemanden grüßt, ständig herummeckert, seine Umgebung und all die Menschen darin schlecht macht und das Ganze auch noch als große Kunst verkauft.
Bevor demnächst die Michaelskirche in St. Chlodwig umbenannt wird, sollte vielleicht doch einmal jemand Poths Karikaturen und seinen sehr speziellen Blick auf Sossenheim anschauen und dann überlegen, ob er das wirklich verdient hat.

Lesen Sie dazu auch den Bericht „Umstrittene Ehre“ und schreiben Sie Ihre Meinung in das Feld unten!

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