24. September 2020

Eine eigene Deutschland-Zentrale

Hygieneunternehmen Hagleitner baut in Sossenheim

Firmeninhaber und Geschäftsführer Hans Georg Hagleitner (links) und Deutschland-Verantwortlicher Andreas Hartnagel machten den ersten Spatenstich auf der Baustelle in der Adolph-Prior-Straße. Foto: Kopetzky/Hagleitner

Von Frankfurt-Sossenheim aus will Hagleitner ab 2022 seine Vertriebsaktivitäten in Deutschland lenken. Am gestrigen Mittwoch erfolgte der Spatenstich in der Adolph-Prior-Straße 18.

Für acht Millionen Euro baut der Hersteller für Hygieneartikel am neuen Standort. Das österreichische Unternehmen will in der Bundesrepublik wirtschaftlich an Boden gewinnen. „Die Nachfrage nach professioneller Hygiene wird weiter steigen. Corona und der Shutdown haben das Firmenkundengeschäft zwar vorübergehend gedämpft. Perspektivisch aber nimmt die Achtsamkeit der Menschen zu: Unser Tun ändert sich nachhaltig, die meisten von uns waschen und desinfizieren sich zum Beispiel öfter die Hände“, erklärt Inhaber und Geschäftsführer Hans Georg Hagleitner. 15 Arbeitsplätze hat Hagleitner allein in Deutschland von Juli bis August dieses Jahres neu geschaffen.“
Der Hygienespezialist richtet sich mit seinem Angebot traditionell an Gewerbetreibende und öffentliche Einrichtungen, wie Hotels, Geschäfte, Schulen und Krankenhäuser. Ferner gibt es seit 6. März auch Produkte direkt für Konsumenten. Hagleitner hat dazu eine eigene Marke namens hagi gegründet.
Mit dem Neubau versetzt die Firma ihren bundesdeutschen Dreh- und Angelpunkt Richtung Landesmitte. „Angefangen hat Hagleitner hier österreichnah im Süden“, argumentiert der Firmenchef. „Nach und nach gilt es jetzt den Markt im Norden zu erschließen.“ Das Unternehmen ist seit 2004 in Sauerlach bei München vertreten. Weitere Filialen kamen sukzessive hinzu, sie befinden sich in Kirchheim unter Teck, Nürnberg, Weiterstadt, Greven bei Münster sowie in Berlin. 2022 wird der Betrieb in Weiterstadt auf die Frankfurter Deutschland-Zentrale übergeführt, die anderen Standorte bleiben bestehen.
191 Mitarbeiter beschäftigt Hagleitner derzeit zusammengerechnet in Deutschland, 42 von ihnen sollen 2022 ins neue Haus nach Frankfurt umziehen – im Januar 2022 will der Hygienespezialist den Vertriebskomplex fertiggestellt haben. An Errichtungskosten sind acht Millionen Euro veranschlagt, Grund und Boden haben die Österreicher bereits 2014 erworben: 10.220 Quadratmeter misst die Liegenschaft im Stadtteil Sossenheim. Für das fertige Bauwerk hat Hagleitner 2.500 Quadratmeter Nutzfläche auf zwei Etagen geplant, vorgesehen sind neben Büro- und Lagerräumen ebenso Ausstellungs- sowie Schulungsbereiche.
„Auch Hygiene will gelernt sein. Gerade die letzten Monate haben das offensichtlich gemacht, Fehlerquellen lauern vielfach: Wie desinfiziere ich etwa meine Hände richtig? Wie meinen Arbeitsplatz? Dafür interessieren sich Leute aus den unterschiedlichsten Tätigkeitsfeldern, es geht um Mitarbeiter, Partner und Kunden gleichermaßen. Für sie alle legt Hagleitner eine großzügige Akademiezone an, bis zu 250 Kursteilnehmer finden hier Platz“, erklärt Andreas Hartnagel, verantwortlich für das Deutschlandgeschäft bei Hagleitner.
Gebaut wird bei Hagleitner nicht nur in Frankfurt, das Unternehmen erweitert außerdem die Produktionskapazitäten am österreichischen Muttersitz: In Zell am See nimmt seit August 2019 ein zweites Chemie-Werk Gestalt an, zugleich vergrößert Hagleitner seit August vor Ort seine Fertigungsanlagen für Hygienespender. red

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