3. Juni 2019

„Kein Schwein würde sich so verhalten“

Leserbrief

Zum Kommentar „Weg mit den Haufen“ in der Ausgabe vom 16. Mai erreichte die Redaktion nachfolgender Leserbrief von Sylvine Püschel. Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Wenn auch Sie einen Leserbrief veröffentlichen möchten, senden Sie ihn unter Angabe Ihrer vollständigen Adresse und einer Rückruf-Telefonnummer an info@sossenheimer-wochenblatt.de.

Ich bin seit Jahrzehnten treue und aufmerksame Leserin des Sossenheimer „Blättche“ und kenne es schon seit den Zeiten von Herrn Polzin als Herausgeber.
Mittlerweile hat sich nicht nur das Aussehen des Blättchens ja sehr gewandelt – es ist viel frischer geworden und eine gute Ergänzung zu dem, was man so auf der Straße hört und sieht.
Ich habe mit besonderem Interesse die Meldung Frühjahrsputz“ und die Kolumne „Weg mit den Haufen“ gelesen. Was mich seit Jahren schon zur Weißglut bringt, ist das Ärgernis der verantwortungslosen Zweibeiner, die ihren Haushaltmüll permanent und gewissenlos an den Altglascontainern hinterlassen. Diese standen bis vor etwa sechs Jahren in der Robert-Dissmann-Straße, einer kleinen Seitenstraße der Siegener Straße, vor dem sogenannten „Tatzelwurm“ und in Nähe der Bushaltestelle und der hiesigen Volksbank-Filiale. Schon damals war immer häufiger zu sehen, dass dort auch Altkleider, Mülltüten und Unrat abgestellt wurden, und zwar direkt an den Glascontainern.
Danach wanderten die Container auf eine Grünfläche neben dem Telefonhäuschen in der Siegener Straße, mit dem Erfolg, dass wieder Altkleider, Müll und sonstiger Unrat mit dorthin wanderten. Vor rund drei Jahren wurde der Glascontainer erneut versetzt, diesmal ein wenig weiter die Siegener Straße hinunter, neben die Dissmann-Siedlung – und auch hier wird wieder alles genauso vermüllt wie an den anderen Standorten. Und immer bei Nacht und Nebel.
Für Altkleider gibt es entsprechende Container, die sogar relativ nahe neben Lidl und dem katholischen Gemeindehaus erreichbar sind. Aber nein, diese werden einfach am Glascontainer abgestellt, von Interessenten durchwühlt und was nicht gefällt, wird einfach auf die Straße geschmissen und ist danach nicht mehr verwendbar. Das ist nicht der Sinn einer Kleiderspende. Aber das interessiert ja nicht.
Der Hausmüll, der durchaus noch in den Mülltonnen der nahe gelegenen Siedlung Platz hätte, zieht Ratten und sonstige Tiere an. Große Vögel hacken darin herum, Hunde pinkeln dran. Wieso muss der auf die Straße? Aber auch das interessiert ja nicht!
Der Glasmüll, den man da nebenbei auch noch in Tüten sieht, ist genauso unglaublich: Flaschen mit noch Restinhalt und Metallverschluss, Gläser mit öligem oder sonstigem verdorbenen Inhalt ohne und mit Verschluss, Wandspiegel und Vasen. Was gar nicht erst in den Container kommt sondern gleich daneben, und zwar in offenen Tüten. So etwas ist Hausmüll. Aber das interessiert ja nicht.
Für eine solche Verfahrensweise ist das Wort Sauerei noch viel zu gut – kein Schwein würde sich so verhalten, seine eigene Umwelt mit Müll zu verschandeln und bekäme einen Tobsuchtsanfall, wenn es in solchem Dreck leben müsste, denn von Natur aus sind Schweine durchaus reinlich.
Ich frage mich jedesmal, was sich diese Zeitgenossen eigentlich denken oder ob sie überhaupt denken. Hauptsache aus den Händen? Oder wollen sie ganz bewußt gegen die Gesellschaft rebellieren? Letzendlich müssen wir alle für die Beseitigung solcher Unrathaufen mitbezahlen.
Und wenn dann wieder mal Frühjahrsputz, wie im Unterfeld, stattfindet, in dem Bürger mit sozialem Engagement aufräumen ist das sehr löblich und nett, aber es dauert nicht lange und alles sieht wieder genauso schlimm aus oder noch schlimmer als vorher. Da fehlt einfach ein grundlegender Teil der Erziehung: nämlich, dass man seinen Dreck in seiner eigenen Mülltonne entsorgt.

Sylvine Püschel,
Sossenheim

Ein Gedanke zu „„Kein Schwein würde sich so verhalten“

  1. Sehr treffend beschrieben.Nur erziehen werden wir niemand mehr.Es kann nur über die Verwaltung der Robert-Dißmann Straße gelöst werden.Es müssen wieder Mülltonnen in den oberen Bereich der Wohnanlage.
    Barbara Schui

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