29. April 2019

20 Jahre soziale und kulturelle Begegnungsstätte

AWO-Sossenheim feierte mit einem „Tag der offenen Tür“ gleich zwei Jubiläen

Die Gäste waren beeindruckt von Schauspieler und Rezitator Erich Schaffner. Fotos: Krüger

In diesem Jahr feiert die Arbeiterwohlfahrt, kurz AWO, bundesweit ihr 100-jähriges Jubiläum, aber auch die AWO-Sossenheim hat Grund zum Feiern. Das Stadtteilzentrum in der Henri Dunant Siedlung wurde am 1. April 1999 eröffnet. Die rührige Leiterin des Stadtteilzentrums, Marianne Karahasan und ihr ebenso engagierter Gatte Yilmaz Karahasan, 2. Vorsitzender der AWO-Frankfurt, hatten für den 27. April zu einer „gebührenden Feier“ eingeladen.

Nach der Begrüßung durch Marianne Karahasan gestaltete der bekannte Schauspieler und Rezitator Erich Schaffner, begleitet am Klavier von Bastian Hahn, eine beachtenswerte musikalische Zeitreise durch die „Arbeiterbewegung“. Mit Liedern und Geschichten aber auch mit Texten von Bert Brecht, Kurt Tuchlosky und Anderen ließe er 100 Jahre „Arbeiterbewegung“ mit viel Einfühlungsvermögen Revue passieren. Er bekam viel Applaus.

Die Laudatio hielt bekannt emotional Dr. Jürgen Richter, Geschäftsführer der AWO-Frankfurt. „Von unten nach oben und nicht umgekehrt“ sei die Devise der Arbeiterwohlfahrt seit ihrer Gründung am 13. Dezember 1919. Jürgen Richter schilderte die große Not die damals herrschte, „die staatliche Hilfe war sehr klein oder gar nicht vorhanden“. Deshalb sei auf Drängen der sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten, Marie Juchacz, durch einen Beschluss des Vorstandes der SPD die AWO gegründet worden. Eine „Hilfe zur Selbsthilfe“ sei dringend nötig gewesen. Oft mussten Frauen ihre Kinder alleine erziehen, denn nur wenige Soldaten waren aus dem Krieg zurückgekehrt.

Die Laudatio hielt Dr. Jürgen Richter.

Jürgen Richter stellte Johanna Kirchner, geb. Stunz (1889 bis 1944), in den Mittelpunkt seiner Rede. Sie kam aus einer sozialdemokratischen Familie. Mit 14 Jahren schloss sie sich der Sozialistischen Arbeiter-Jugend an und trat im Alter von 18 Jahren in die SPD ein. Sie war in Frankfurt am Main bei der AWO von Beginn an aktiv dabei und leistete in der Betreuung der Armen wertvolle Hilfe. Eine Gedenktafel für Johanna Kirchner an der Fassade der Frankfurter Paulskirche erinnert auch an die Widerstandskämpferin in der NS-Zeit. Auf die 100-jährige wechselhafte Geschichte bezogen sagte Jürgen Richter, „die AWO stand immer auf der richtigen Seite“. Der Wille zur Hilfe sei stets vorhanden gewesen. Und dass das heute noch so sei und das soziale Engagement ungebrochen sei, dazu habe auch das Stadtteilzentrum in Sossenheim in den vergangenen 20 Jahren beigetragen. Er würdigte die Arbeit von Marianne und Yilmaz Karahasan und ihrer zahlreichen Helferinnen und Helfer und schloss seine Laudatio mit einem: „Herzlichen Glückwunsch – Glückauf“.

Nach Kaffee und Kuchen und bevor das offizielle Programm zu Ende ging, übermittelte der Stadtverordnete und Vorsitzende der SPD Sossenheim, Roger Podstatny, ein Grußwort an die Anwesenden. Er gratulierte Marianne und Yilmaz Karahasan sowie ihren zahlreichen Helferinnen und Helfern zu der tollen ehrenamtlichen Leistung in zwanzig Jahren Stadtteilzentrum. mk

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