26. Juli 2018

Viel zu viele Eichen-Prozessions-Spinner

Aufwendiges Absammeln der Gespinstnester im Arboretum mit Spezialgerät

Mit einem Spezialgerät werden derzeit die Nester des Eichen-Prozessions-Spinners im Arboretum abgesammelt. Foto: Westenberger/HessenForst

Derzeit spielen sich ungewöhnliche Szenen im Waldpark ab. Eine leuchtend rote, selbstfahrende Arbeitsplattform bewegt sich zielstrebig zwischen Bäumen hindurch, um die Nester des Eichen-Prozessions-Spinners (EPS) abzusammeln.

Das mit einem Raupenlaufwerk ausgestattete Aggregat ist sehr schmal gebaut, dadurch bodenschonend und auch besonders wendig. Die aufsitzende Arbeitsbühne kann bis zu 8,50 Metern Höhe ausgefahren werden. Mit dem Rohrgestänge des Spezialsaugers reicht man noch weitere rund sechs Meter höher in die Kronen der mit Gespinstnestern besetzten Bäume.
Das Kombi-Gerät wird gesteuert von einem Mitarbeiter eines versierten Schädlingsbekämpfers. Dieser Fachmann schützt sich im Einsatz vor dem Kontakt mit den sogenannten „Brennhaaren“ der EPS-Raupen durch zwei übereinander getragene blaue Schutzanzüge, einer doppelten Lage von Handschuhen und entsprechendem Gesichtsschutz! Bei den momentan herrschenden Temperaturen von über 30 Grad ist dies kein angenehmes Arbeits-Outfit.
Die Arbeit wird begleitet und unterstützt von Forstwirten des Forstamtes Königstein. „Die bislang beispiellose Massenvermehrung des EPS im Sommer 2018 macht diese aufwendige Bekämpfung notwendig“, erklärt Revierleiter Martin Westenberger. Gerade im Areal „Europa, Kaukasus und Kleinasien“ befänden sich zahlreiche Eichen in den Beständen.
Einzigartig sei dem Forstamt zufolge, dass erstmals nicht nur freistehende Eichen, sogenannte „Solitäre“, von den Raupen befallen sind, sondern auch zahlreiche Bäume innerhalb der Waldparzellen. „Das hatten wir bislang noch nie beobachtet und dieses Auftreten weicht vom bisher bekannten Vorkommen des Insektes ab. Der Umstand, dass die in den Gespinstnestern massiert zurückbleibenden Raupenhaare auch nach Ausflug des Schmetterlings noch auf Jahre hinaus gesundheitsschädliche Wirkung behalten, zwingt uns zum Handeln.“, meint Martin Westenberger.
„Wir führen die Arbeiten noch während der Sommerferien aus, damit die Gefahren mit Beginn des neuen Schuljahres und zu den Betreuungszeiten der Kindergärten so weit als möglich ausgeschaltet sein werden“, heißt es in einer Pressemitteilung von HessenForst Forstamt Königstein. Zur eigenen Sicherheit werden Besucher des Waldparks gebeten, an den Einsatzorten unbedingt einen großen Abstand zu den Arbeiten einzuhalten. red

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