20. Mai 2018

Erste „Stolpersteine“ in Sossenheim

Gedenken an Verfolgte des Nationalsozialismus

„Steine gegen das Vergessen“ im Pflaster eingelassen. Fotos: Hankiewicz/Krüger

Am 18. Mai wurden in Sossenheim die ersten beiden „Stolpersteine“ für Opfer des NS-Terrors verlegt. Der erste Stein wurde vor dem Haus Michaelstraße 66 verlegt. Hier wird mit diesem „Stolperstein“ Johann Josef Weber gedacht, der dort wohnte und von den Nazis im KZ Dachau ermordet wurde.

Ein weiterer Stolperstein wurde vor dem Haus Thomestr. 3 in Gedenken an Josef Weinreiter verlegt, der als einer der ersten Gefangenen 1937 im KZ Buchenwald ermordet wurde. Die „Stolpersteine“ wurden von dem deutschen Künstler Gunter Demnig in das Pflaster eingelassen.

Gunter Demnig, ein deutscher Künstler, verlegt „Stolpersteine“ zur Erinnerung an NS-Opfer.

Vor beiden Häusern wurden die Lebensläufe dieser ermordeten Sossenheimer Bürger verlesen, sowie die Umstände ihres Todes geschildert, soweit diese bekannt sind. Ein dritter „Stolperstein“ wurde für den Sossenheimer Peter Anton Welzenheimer vor seiner letzten Wohnadresse in Frankfurt-Hausen verlegt.

In Frankfurt gibt es bereits über 1.100 „Stolpersteine“ die an die zahlreichen Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Da es bisher in Sossenheim noch keine „Stolpersteine“ gab, hat die Initiative „Folk for Benefiz“ begonnen, das Schicksal Sossenheimer Bürger und Bürgerinnen zu recherchieren. Peter Hankiewicz von der Initiative „Folk for Benefiz“ sagte, „die Verlegung dieser ersten Stolpersteine in Sossenheim ist ein erster erfreulicher Erfolg“. Mit den Spenden aus den „Folk for Benefiz-Konzerten“ im Jahr 2017 wurden auch die Patenschaften für die „Stolpersteine“ von Johann Josef Weber und Josef Weinreiter, sowie für Peter Anton Welzenheimer übernommen.

„Stolperstein“ mit Inschrift.

Die Überreichung von Patenturkunden für drei „Stolpersteine“ an „Folk for Benefiz“ erfolgte durch den Vorsitzenden von „Stolpersteine Frankfurt e.V.“, Hartmut Schmidt. Peter Hankiewicz sagte, „ich möchte mich bei den Sossenheimer Bürgern für die Spenden bedanken, die diese Aktion möglich machten“. mk

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