Groß war das Interesse an der Vorstellung der Pläne zur baulichen Veränderungen im Bereich Westerbach- und Wilhalm-Fay-Straße, die Vertreter des Stadtplanungsamt und des Amtes für Straßenbau und Erschließung in der vergangenen Woche bei der Ortsbeiratssitzung vorstellten. Doch eine echte Lösung sehen die Betroffenen in diesen Vorschlägen nicht.
Anstatt endlich, so wie es seit vielen Jahren gefordert wird, eine Autobahnanbindung nach Eschborn zu schaffen, setzt die Stadt auf Zweispurigkeit in der Westerbachstraße, um den neuralgischen Punkt Kreuzung Wilhelm-Fay-Straße zu entlasten. Auch für Busse und Fahrräder soll bei dieser Planung gesorgt sein.
In Zugzwang sehen sich die Ämter durch das geplante Gewerbezentrum, das auf dem 14,5 Hektar großen, seit 2008 leer stehenden, ehemaligen Militärgeländes an der Gaugrafenstraße entstehen soll. Vor allem für die Anwohner der Westerbachstraße ist die Vorstellung ein Graus, dass man für den An- und Abfahrtverkehr täglich mit jeweils 2.400 Fahrzeugen zusätzlich rechnet.
Demnach werden künftig 25.700 Fahrzeuge über den Abschnitt Westerbachstraße rollen, der von Menschen bewohnt wird, die sich bereits jetzt über Gebühr belastet sehen. Unmut äußern auch die Nutzer des ÖPNV, die häufig eine Dreiviertelstunde mit dem Bus von Sossenheim nach Rödelheim benötigen.
Sowohl die Mitglieder des Ortsbeirates als auch die zahlreich erschienenen Besucher der Bürgerfragestunde zeigten Enttäuschung und Missfallen darüber, dass wieder nur eine „halbe Lösung“ angeboten werde, anstatt das Übel endlich bei der Wurzel zu packen und für direkte Wege nach Eschborn, und später auch in das neue Gewerbegebiet, zu sorgen.
Die Bürger verlangen Transparenz hinsichtlich der Bemühungen der Stadt. Mehrere Alternativen hat in der Vergangenheit die Initiative Westerbachstraße/Westerbachsiedlung eingereicht – vergeblich. Im Ortsbeirat 6 ist man sich einig: Eine große Lösung auf politischer Ebene muss her. Deshalb soll sich jetzt der Verkehrsausschuss der Stadt mit dem Thema beschäftigen. Das kommunalpolitische Gremium hofft auf rege Beteiligung der Bürger an den Ausschusssitzungen, denn dort kann jeder Anwesende den Verkehrsdezernenten direkt mit der Problematik konfrontieren. Auch planen die Parteien einen gemeinsamen Antrag an den Verkehrsausschuss, der den Stopp der jetzigen Planungen zum Inhalt hat. mi