8. Juli 2017

Rundgang zur Verkehrssituation

CDU diskutiert mit Bürgern Falschparken, Rasen, Rotlichtverstöße und den neuen Kreisverkehr

Anwohner und Interessierte diskutierten mit Uwe Serke, in der Mitte, die Umbaupläne für den neuen Kreisverkehr. Fotos: Krüger

„Tempo 30 auf allen Straßen ist nicht die Lösung. Nur verkehrstechnische Lösungen und vor allem mehr Kontrollen können Abhilfe schaffen.“ So war die Meinung der meisten Teilnehmer am vergangenen Donnerstag bei einem „Rundgang zur Verkehrssituation in Sossenheim“ der CDU-Sossenheim heraus zu hören. Aber es gab ja noch mehr zu bereden.

Erste Station des Rundgangs war die Kreuzung Dunantring / Sossenheimer Weg / Kurmainzer Straße. Hier soll ein Kreisverkehr eingerichtet werden. Etwa 15 interessierte Bürgerinnen und Bürger kamen zu diesem Treffpunkt, um sich über die aktuellen Pläne zum Kreisverkehr zu informieren. „In der zweiten Jahreshälfte 2018 soll mit dem Bau begonnen werden“, berichtet Martin Daum, verkehrspolitischer Sprecher der CDU. „Der Kreisverkehr, der noch auf eine Idee von Günter Moos (SPD) zurückgeht“, sagt Uwe Serke, Vorsitzender der CDU Sossenheim, „findet breite Zustimmung“. „Wir erhoffen uns hier eine deutlich verbesserte Verkehrsführung, insbesondere für Radfahrer und Fußgänger“, erklärte Uwe Serke weiter und fügte hinzu, „außerdem wird durch den Kreisverkehr auch die Geschwindigkeit herausgenommen“.

Ein anderes Thema wurde noch am Rande angesprochen:  Was passiert mit dem Bahnübergang, wenn die RTW realisiert würde und es entsprechend mehr Bahnverkehr gibt? Von einem 5-Minuten-Takt ist hier die Rede. Martin Daum und Uwe Serke versprechen, sich intensiv um diese Frage zu kümmern. Schließlich wolle man in Sossenheim keine ähnliche Situation wie in Nied am „Bahnübergang Oeserstraße“. Anwohnerin Vera Schenck ist besorgt, dass „noch mehr Autos im Dunantring parken, wenn sie zum Bahnhof-Sossenheim wollen“.

Lebhafte Diskussion mit Bewohnern der Westerbachsiedlung.

Weiter ging es in die Westerbachsiedlung, wo die Kommunalpolitiker von ca. 15 Anwohnern erwartet wurden. Die enorme Verkehrsbelastung auf der Westerbachstraße, bedingt durch die Gewerbegebiete in Eschborn und in der Wilhelm-Fay-Straße, beschäftigt die Kommunalpolitik schon viele Jahre. „Wir werden hier keine Einzelmaßnahme finden, die das Problem löst“, so Susanne Serke, Ortsvorsteherin des Ortsbeirats 6. „Vielmehr ist es wichtig, dass wir mit vielen kleinen Maßnahmen eine Verbesserung erzielen.“ Hierzu zählt auch eine Optimierung des ÖPNV, bspw. die Einrichtung einer bedarfsorientierten Busspur, die Susanne Serke im Ortsbeirat beantragt hat. „Die Busspur wurde auch schon zugesagt und im Ortsbeirat 6 vorgestellt“. Warum die Einrichtung noch nicht erfolgt ist, will Martin Daum nun eruieren und sich für eine baldige Umsetzung einsetzen.

Uwe Serke bringt noch eine weitere Idee vor: „Durch eine Kappung der Verbindung zwischen A648 und A66 am Eschborner Dreieck und der Einrichtung einer Auffahrt ins und Abfahrt vom Gewerbegebiet könne man mittelfristig eine Entlastung für die Westerbachstraße erreichen – unabhängig vom Umbau des Nordwestkreuzes.“

Einige Besucher des Rundgangs haben noch ihren Wunsch nach Tempo 30 auf der Westerbachstraße vorgebracht. „Dies wurde sogar schon im Ortsbeirat diskutiert, der Beschluss des Ortsbeirats wurde allerdings erst vor kurzem vom Verkehrsdezernenten Klaus Oesterling (SPD) mit Hinweis auf die innerörtlichen Regelgeschwindigkeit von 50 km/h ist abgelehnt“, so Uwe Serke. Diese Meinung teile auch die CDU Sossenheim. „Wir haben auf dem Stück der Westerbachstraße durchaus brenzlige Situation erlebt, bedingt auch durch die Enge der Fahrbahn und dem Busverkehr“, erklärt Uwe Serke. „Allerdings sind wir davon überzeugt, dass diese Probleme mit Tempo 30 nicht gelöst werden können.“ Das wurde von den Teilnehmern überwiegend auch so gesehen.

Als nächste Station stand die Siegener Straße bzw. die Autobahnbrücke Richtung Eschborn auf dem Programm. Nach einer aktuellen Stellungnahme soll der Brückenumbau erst im Jahr 2020 erfolgen. Der Landtagsabgeordnete Serke habe deshalb schon beim Ministerium nachgehakt, aber bisher noch keine Antwort erhalten. „Wenn es wirklich erst 2020 sein sollte, müssen Stadt und Land im Vorfeld zumindest die Rad- und Fußwegeverbindung absichern“, fordert Uwe Serke. So sollten bspw. Leitplanken entlang des Rad-und Fußwegs installiert werden und der Weg durchgängig asphaltiert werden. Martin Daum wird sich dafür im Römer einsetzen.

Letzter Punkt war dann die Kreuzung Siegener Straße / Alt Sossenheim. Der geplante Umbau der Kreuzung findet Zustimmung. Allerdings sollten auch die einzelnen Grünphasen für die Fußgänger ausreichend kalkuliert werden.

Rasen, Parken, Rotlichtverstöße waren die Punkte, die an jedem Standort  thematisiert wurden. „Diese Punkte sind leider auch in anderen Stadtteilen in unserem Ortsbezirk ein großes Problem“, berichtet die Ortsvorsteherin Susanne Serke. „Leider halten sich immer weniger Verkehrsteilnehmer an die Regeln“. Besorgte Teilnehmer forderten daher, „diesem Fehlverhalten kann nur durch regelmäßige Kontrollen und Sanktionierung entgegengetreten werden“.

Das Fazit von Uwe Serke: „Es gibt noch viel zu tun, aber wir bleiben am Ball“. Und Martin Daum, der sich zahlreiche Notizen machte, verspricht ihn hier zu unterstützen. mk

4 Gedanken zu „Rundgang zur Verkehrssituation

  1. Als Teilnehmer des Rundganges kann ich nur meine Enttäuschung kundtun. Während wir zuschauen können wie im Eiltempo Gewerbebauten in Eschborn und im Gewerbegebiet fertiggestellt werden, müssen wir uns „mittelfristig“auf Lösungen gegen die Verkehrsflut einstellen. Gewerbesteuereinnahmen gegen Bürgerwohl. Die Busspur kommt auch sicherlich erst dann, wenn das Busdepot in Rödelheim fertig ist. Dann können die Raser ihre Rennen von der Hanauer Ldstr. verlegen. Optimale Bedingungen und keine Kontrollen. Lärmbelästigung, Stickoxidbelastung und Raserei sind keine ausreichende Argumente für zufriedenstellende Maßnahmen. Politisches Hin- und hergeschiebe der etablierten Parteien vergrault die Bürger/innen.

  2. „Allerdings sind wir davon überzeugt, dass diese Probleme mit Tempo 30 nicht gelöst werden können.“ Das wurde von den Teilnehmern überwiegend auch so gesehen.

    Ob man mit 100 oder 60 aneinander an der Engstelle rund um Auto klein aneinander vorbeifährt, ist ein gewaltiger Unterschied. Jeder der schon mal ein Fahrsicherheitstraining gemacht hat, weiß sehr genau was das bedeutet.

    Bzgl dem Verkehrsfluss ins Gewerbegebiet Eschborn Süd/ Wilhelm Fay Str muss etwas passieren. Da werden mehr und mehr Gebäude hochgezogen und auch eine RTW wird da ca 2050 keine Abhilfe schaffen!

    Vor meiner Tür wird abends gerast ohne Rücksicht auf Verluste. Wenn man da offensiv de Fahrer als Fußgänger offensiv anschaut hilft es manchmal, aber leider zu selten!

    1. [Zitat]„Wir haben auf dem Stück der Westerbachstraße durchaus brenzlige Situation erlebt, bedingt auch durch die Enge der Fahrbahn und dem Busverkehr“, erklärt Uwe Serke. „Allerdings sind wir davon überzeugt, dass diese Probleme mit Tempo 30 nicht gelöst werden können.“ [Zitat Ende]

      Wenn erkannt wurde, das es brenzlige Situationen gibt, Tempo 30 aber angeblich nichts bringt, bliebe doch die Frage : … sondern was bitte? Wie entschärft man dieses enge Straßenstück unter Beibehaltung Tempo 50 sonst?

      Was von „Alt-Sossenheim“ bis zur Kreuzung Carl-Sonnenscheinstraße Sinn macht, macht hier urplötzlich keinen Sinn mehr?

  3. Auch ich war bei dem „Rundgang“ dabei, konnte aber nicht feststellen, das die Teilnehmer „überwiegend“ auch sahen, dass Tempo 30 an der Westerbachstraße „nichts bringen würde“. Im Gegenteil. Lange Diskussionen bei strömendem Regen in der Betzdorfer Straße zeigten überdeutlich: bis auf 2 Außnahmen fanden alle, das besagtes Tempolimit AUCH auf dem restlichen Teilstück der Westerbachstraße Sinn macht. Aber das nur am Rande.

    Viel Interessanter das Versagen der Behörden und/oder der Kommunalpolitik in Gänze beim Thema Geschwindigkeitskontrolle. Das Tempo 30 keine Raser abhält, ist eine Binse. Die halten sich auch schon nicht an Tempo 50. Interessant aber das Versagen der zuständigen Behörden. Ab 22 Uhr, so die Auskunft beim Rundgang, sei die Stadtpolizei nicht mehr zuständig. Die packen dann das Besteck ein und haben Feierabend. Also werden seitens der Stadt Frankfurt nachts keinerlei Kontrollen bezüglich der Raser mehr durchgeführt.

    Bleiben also nur die lang und breit öffentlich angekündigten „Kontrollen“ der Hessischen Landespolizei, wo Ort und Zeitpunkt vorher überall lang und breit veröffentlicht werden. Allerdings auch bei diesen „nonsens-Kontrollen“, die nur die – sorry – Deppen fängt, die nicht lesen können oder wollen, wird die Westerbachstraße regelmäßig vergessen. Ganz prima….

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