25. August 2016

Nostalgische Ausflugsfahrt

Sommerfahrt führte die Kerbeburschen nach Heidelberg

Mit einem Nostalgiebus reisten die Sossenheimer Kerbeburschen für einen Tag nach Heidelberg. Foto: Krüger

Am 6. August trafen sich die Sossenheimer Kerbeburschen auf dem Kerbeplatz zu ihrer diesjährigen Sommer-Busfahrt. Dort stand der Nostalgiebus, ein Büssing Präsident VG 16, Baujahr 1969, für die Fahrt bereit.

Der Vorsitzende der Kerbeburschen, Michael Schneider, und Kassierer Johannes Seichter hatten die Fahrt nach Heidelberg bestens vorbereitet. 44 Personen, der Jüngste fünf Jahre und der Älteste 72 Jahre alt, nahmen an der Fahrt teil. „Ich bin sehr angetan, dass so viele Freunde und Bekannte der Kerbburschen den Weg mit nach Heidelberg gefunden haben“, freute sich Kerbeburschen-Chef Michael Schneider. Das organisatorische Konzept der beiden „Macher“ beinhaltete die Fahrt mit einem historischen Gelenkomnibus, die Fahrt mit der Zahnradbahn hoch zur Schlossruine Heidelberg, eine Führung durch die Schlossruine und eine Stadtführung durch Heidelberg, sowie den Besuch eines Brauhauses mit anschließendem gemeinsamen Abendessen.
„Wir wollen damit unserem satzungsgemäßen Auftrag der Kulturpflege gerecht werden und auch schon die jüngsten Teilnehmer mit dem entsprechenden Brauchtum und dem Vereinsmotto der Kerbeburschen vertraut machen“, erklärte Michael Schneider. Nach gut einstündiger Fahrt und dem Marsch vom Bus zur Talstation der Bergbahn fanden die Kerbeburschen dort eine Warteschlange vor. Aber da sie angemeldet waren, ging es nach dem Ticketkauf doch zügig voran. Im Schlosshof angekommen, begrüßte sie Susanne Späinghaus-Monschau zur Führung durch die Schlossruine. Das Schloss Heidelberg wurde erstmals zwischen 1180 und 1185 erbaut, häufig zerstört, wiedererbaut, umgebaut und erweitert.
Das Schloss erlebte und überstand zahlreiche Schlossherren und Adelsgeschlechter. Seit der letzten Zerstörung vor rund 250 Jahren ist kein vollständiger Wiederaufbau mehr erfolgt. Die Innenräume sind teilweise gut erhalten. Im letzten Weltkrieg wurden die Ruinen nicht weiter zerstört. Dies und vieles mehr wurde bei der Führung ausführlich und verständlich erläutert.
Nach der Führung ging es zu Fuß in die Altstadt von Heidelberg. Susanne Späinghaus-Monschau erzählte den Teilnehmern viel über die Universität Heidelberg, über Plätze, Gebäude, Kirchen, Gassen und die Brücke über den Neckar. Sie informierte die Teilnehmer ausführlich zur Kirchengeschichte. Ebenso erzählte sie von den Grundzügen und Hauptproblemen der Theologiegeschichte. Sie wusste viel über die alten Kirchen, die Reformationszeit und die Neuzeit unter Einbezug aktueller Entwicklungen zu berichten.
Die Stadtführerin erzählte vom Studentenkarzer, einem Gefängnis für Studenten, „wohlgemerkt, keine Studentinnen“, und die Besucher sahen sich die Gedenkstätte von Reichspräsident Friedrich Ebert an. Dort warfen die Kerbeburschen einen Blick in die kleine Wohnung, wo er die ersten Jahre mit den Eltern lebte. Handelswege und die Gewürzstraße führten durch oder an Heidelberg vorbei. Eine interessante eineinhalbstündige Führung, für die Susanne Späinghaus-Monschau den verdienten Applaus bekam.
Zum Abschluss kehrten die Teilnehmer im „Brauhaus Vetter“ ein, das sein Bier selbst braut und das die Teilnehmer genüsslich tranken. Dem schloss sich ein deftiges Essen an, bevor die Heimfahrt angetreten wurde. Kurz vor dem Westkreuz Frankfurt bekam der Nostalgiebus Probleme mit der Luftfederung und musste direkt ins Busdepot am Rebstock fahren. Hier stand ein Ersatzbus bereit, sodass man mit etwa 20-minütiger Verspätung am späten Abend in Sossenheim zurück war. Michael Schneider bedankte sich bei den Teilnehmern für ihr Interesse an der Fahrt. mk

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