Der Sossenheimer Stadtteilhistoriker Heinz Hupfer referierte am Dienstag vergangener Woche über ein Thema, das im Alltag eher wenig Beachtung findet, bei genauerer Betrachtung jedoch interessante Einblicke in die Geschichte bietet. Auch in Sossenheim finden sich verschiedene Kulturdenkmäler.
Als stellveretretender Vorsitzender der Katholischen Arbeitnehmerbewegung liegen Heinz Hupfer besonders die Erinnerungsstücke an das katholische Dorf Sossenheim am Herzen. Alleine an der Straße „Alt Sossenheim“ befinden sich mit dem alten Rathaus (17. Jahrhundert) und dem ehemaligen Rathaus von 1837 zwei Kulturdenkmäler Sossenheims. Auf dem Friedhof Kurmainzer Straße zählen Grabsteine neben der Trauerhalle von 1870 und 1925 sowie ein Kruzifix aus der Barock-Zeit dazu. Ebanfalls an der Kurmainzer Straße gelegen, ist die Nothelferkapelle, eines der bekanntesten Kulturdenkmäler des Stadtteils. 1755 erbaut, wurde das den 14 als Nothelfer bekannten Heiligen geweihte „Kapellche“ zu seinem 100. Geburtstag frisch renoviert.
Auch die beiden „großen Schwestern“, die Katholische Kirche St. Michael beziehungsweise deren gotischer Turm und die evangelische Kirche der Regenbogengemeinde in der Siegener Straße stehen auf der Liste der nach dem hessischen Denkmalschutzgesetz aufgezählten Kulturdenkmäler.
Das Kruzifix an der Ecke Siegener-/Montabaurer Straße, das Kruzifix vor dem alten Katholischen Pfarrhaus und das auf dem Sockel eines alten Wegekreuzes stehende Kruzifix als Teil des Ehrenmals für die Toten des zweiten Weltkriegs, gehören als Wegekreuze ebenfalls zu den Sossenheimer Kulturdenkmälern. Ein weiteres – das Sossenheimr Bonifatius-Wegekreuz von 1530 – wurde beim Ausbau der A66 ins Museum nach Eschborn verlegt.
Als Eckstein an der zum Höchster Zolltor führenden Mauer, findet sich heute einer der vier Sossenheimer gewappneten Grenzsteine. Er stammt von 1605, die drei anderen – 1678, 1735 und 1753 erbaut – sind heute nicht mehr auffindbar. Im Mittelalter gab es zwischen Rödelheim und Höchst, also auf Sossenheimer Gemarkung, mehrere hundert Grenzsteine, die alljährlich begangen und kontrolliert wurden. Der bekannteste ist der Allmeygang auf dem Gelände des heutigen Höchster Stadtparks. mi