Gärtnern heißt auch ausprobieren, finden die Mitglieder der Initiative „Urban Gardening Sossenheim“. Deshalb sollen jetzt die Menschen in Sossenheim entscheiden, wie es mit den Pflanzsäcken – den sogenannten Big Bags – weitergeht. „Sollen sie bleiben, wie sie sind, oder sollen wir sie neugestalten?“, fragt die Initiative. Bis zum 2. April kann direkt an den Pflanzflächen abgestimmt werden.
Immer wieder wurden die Initiatoren gefragt, warum sie auf große, feste Pflanzgefäße verzichtet hatten. Stattdessen wurden für die Blühpflanzen, die den Stadtteil verschönern und auch für Schmetterlinge, Bienen und Co. eine Bereicherung sind, sogenannte „Big Bags“ angeschafft, verziert mit dem Projektlogo „Sozialer Zusammenhalt Sossenheim“. „Die Entscheidung, die Pflanzen in die Big Bags zu setzen, ermöglicht es uns, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und sie bei Bedarf an andere Orte zu verlagern“, erklärt das Urban-Gardening-Team aus Sossenheim.
„Gärtnern heißt auch weiterentwickeln, deshalb können wir uns vorstellen, für die Pflanzsäcke eine Ummantelung zu bauen – das wäre ein weiteres spannendes Experiment.“ Darüber kann nun abgestimmt werden: Sollen die Big Bags in Zukunft in Ummantelungen aus Holzleisten oder aus Haselnussruten lagern – oder soll alles bleiben, wie es ist? Auf Tafeln werden die „Big Bags“, aber auch die zwei Alternativen dazu gezeigt. Mit einer einfachen Markierung können alle, die mitmachen wollen, für ihre Lieblingslösung stimmen.
Nachhaltige Pflege ist für das Urban-Gardening-Projekt essenziell. Im vergangenen Sommer startete die Aktion als Experiment: Würden sich genügend Freiwillige finden, die sich um die Pflanzen kümmern? Während des heißen Sommers gossen und umsorgten engagierte Ehrenamtliche aus der Nachbarschaft die Pflanzen, Sträucher, Stauden und einjährigen Blumen in den Pflanzsäcken regelmäßig. Das funktionierte so gut, dass die Fläche am Faulbrunnen – die vorher einen leicht vernachlässigten Eindruck vermittelt hatte – trotz der hohen Temperaturen bis in den Herbst hinein blühte und zeigte, welches Potenzial in der Gestaltung des öffentlichen Raums steckt, so „Urban Gardening“.
Mit dem Frühling beginnt nun die nächste Phase des Projekts: Am vergangenen Freitag traf sich die Urban-Gardening-Gruppe zum Frühjahrsputz an der Grünfläche vor dem Faulbrunnen. Gemeinsam wurden die Pflanzen zurückgeschnitten, die Fläche aufgeräumt und die Pflanzsäcke gereinigt. In den Pflanzflächen sind bereits zahlreiche Zwiebelblumen – die Frühjahrsblüher, die im Herbst gesetzt wurden – zu sehen. Nach ein paar warmen Tagen werden diese bald in voller Blüte stehen. „Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen”, so die Sossenheimer Initiative. Wer aktiv mitmachen möchte oder weitere Informationen wünscht, kann sich beim Quartiersmanagement „Sozialer Zusammenhalt Sossenheim“ per E-Mail an quartiersmanagement.sossenheim@stadtberatung.info melden. mk