Mit einem gemeinsamen Antrag wollen CDU und SPD im Ortsbeirat 6 verhindern, dass sich die Parkplatznot in der Dunant-Siedlung durch den geplanten Haltepunkt der Regionaltangente West (RTW) weiter vergrößert.
In der jüngsten Sitzung des Gremiums wurde der Antrag an den Magistrat einstimmig angenommen. Der Ortsbeirat fordert darin eine Art Pendlerparkplatz auf der heutigen Freifläche am Bahnübergang Sossenheimer Weg, der auch mit Ladesäulen für Elektroautos und an dem die Möglichkeit besteht, sich über Car- und Bikesharing Autos und Fahrräder auszuleihen. Davon sollen auch die Bewohnerinnen und Bewohner der Henri-Dunant-Siedlung und der Moha-Siedlung profitieren.
Hintergrund des Antrags ist die Befürchtung, dass der Haltepunkt der RTW am Sossenheimer Bahnhof zu mehr parkenden Autos im westlichen Teil von Sossenheim führen wird. „Der Haltepunkt wird ein zentraler Kontenpunkt, an den zwei Linien ankommen und sich in zwei Einzellinien aufteilen. Zudem markiert dieser Haltepunkt das Ende des Frankfurter Tarifgebietes. Aufgrund dieser strategischen Lage wird erwartet, dass eine große Anzahl von Pendlern sowohl aus nicht an ÖPNV-Stationen belegenen Teilen Sossenheims als auch aus anderen Tarifzonen diesen Haltepunkt ansteuern werden, um von dort aus in Richtung Frankfurt weiterzufahren“, schreiben CDU und SPD in der Begründung des Antrags. Diese Sorge sei unter anderem auch das Ergebnis der jüngsten Mobilitätswerkstatt, an der sich zahlreiche Sossenheimerinnen und Sossenheimer beteiligt hatten. Mit der steigenden Anzahl an Pendlern ist laut CDU und SPD ein hoher Parkdruck im Bereich des Dunantrings und der Moha-Siedlung zu erwarten.
„Die Errichtung eines entsprechenden Parkplatzes mit Integration einer Mobilitätsstation wäre ein entscheidender Schritt, um die Verkehrssituation in den Siedlungen zu entschärfen und zugleich nachhaltige Mobilität zu fördern“, erklärt der Sossenheimer CDU-Ortsbeirat Michael Schneider. Immer wieder betone der Magistrat, dass die Schaffung von Car- und Bikesharing-Angeboten forciert wird. In zahlreichen Stellungnahmen habe der Ortsbeirat aber dann erfahren, dass insbesondere die verlegten Leitungen in den Siedlungsgebieten die Schaffung von Ladestationen für E-Fahrzeuge nicht ausreichend versorgen und somit das Vorhaben infrastrukturell derzeit nicht verwirklicht werden kann.
Den einstimmig verabschiedeten Prüfauftrag wertet Michael Schneider, der die Entwicklung des Prüfauftrags koordinierte, als „hervorragende Möglichkeit, auch das Thema der E-Mobilität und der Sharing-Angebote für die beiden Siedlungen im Zuge der Errichtung der RTW umsetzten zu können“. Die Einstimmigkeit, mit der der Antrag vom Ortsbeirat beschlossen worden ist, zeige auf, dass der Magistrat gut beraten ist, sich mit dem Thema entsprechend konstruktiv zu befassen, um den Herausforderungen des steigenden Pendleraufkommens gerecht zu werden und eine zukunftsfähige Verkehrsinfrastruktur zu schaffen. MS