3. November 2024

Begge Peder fährt Angriff auf Angriff auf die Lachmuskeln

Der bekannteste hessische Hausmeister gastierte im Volkshaus Sossenheim

Energisch aber bestimmt und mit viel Witz, Peter Beck, alias Begge Peder, auf der Bühne im Volkshaus. Foto: Krüger

„Neues oder Gebrauchtes“, so der Titel des aktuellen Programmes von Peter Beck alias Begge Peder, der am vergangenen Freitag, 1. November 2024, im Volkshaus Sossenheim angekündigt war. Der Vorhang war geöffnet und Begge Peder kommt auf die Bühne. Natürlich im grauen Hausmeister-Kittel und kariertem Hemd, mit nackten Füßen in den Sandalen und seinem Hut mit einem Rasierpinsel dran, noch in der Tupper-Dose. „Uffsetze, Brill auch und schnell noch das Gebiss reinschieben“ und los geht’s.

Der Kabarettist schießt im Laufe des Abends eine Lachsalve nach der anderen ab, schildert bildlich peinliche Situationen, oft völlig banal, aber mit trockenem Humor immer wieder die Lachmuskeln des Publikums fordernd. Wortspiele oder ganz einfach falsch gebrauchte Begriffe liebt er: „Lieber kinderreich als Österreich, die schwätze so komisch, solle schwätze wie mir“. Seine Empfehlung: „Die sollten ihre Kinder mal an den Wörtersee schicke.“

Er berichtet von seinem Männergesangverein, einem gemischten Chor, in dem die einen singen können, die anderen Karten spielen und macht sich über SUV-Fahrer lustig: „SUV bedeutet Senioren und Versehrte“. Fragt sich, wofür die mit einem Rammschutz durch Sossenheim fahren. „Es könnte ihnen ja eine Büffelherde im Ort entgegenkommen.“

Ob das Fahren auf der Autobahn, mit oder ohne Navi, mit und ohne Stau und mit der erforderlichen Pinkelpause, aber auch sein Freund Günther beim Schifahren bekommt was ab. Und es Marlies ebenso. Der Saal brodelt vor Lachen. Stets scheint er den Besuchern aus dem Herzen zu sprechen. Auch, wenn er auf tätowierte Fußballer im Fernsehen und ihr Gehabe auf dem Platz anspricht, und die „dämlichen“ Kommentare und Fragen der Reporter. Da gibt es Sonderapplaus. „Wenn ich mal 50 Millionen übrig hab, kauf ich den Haaland und stell ihn als Vogelscheusch in mein Gadde!“

Die markanten Zähne sind sein „Markenzeichen“. Foto: Krüger

Oder wenn einer ein stilles Wasser bestellt, wohl temperiert, „gibt ihm die Bettflasch!“ Seine Kinder kommen auch nicht gut weg, „haben immer die Händ in der Hosentasche und vier Händys uffem Tisch – lerne die Klingeltöne auswendisch!“ Weitere Themen, um nur einige Beispiele zu nennen, „GDL streikt“, „Männerkrankheiten – edle Nüsse am Tropf, Mittelfinger vom Arzt im Bobbes und Schlafapnoe“, „Muffins oder Donutten“ und erfährt in der Bäckerei, dass man „u“ wie ein „a“ ausspricht. Und zu einem Mann mit dickem Bauch meint er: „Der hat nur die Baa zu weit hinne!“

Nach einer Stunde gabs zwanzig Minuten Pause, danach noch mal fast eine Stunde Angriff auf die Lachmuskulatur.

Und so sieht er recht „zivil“ aus, kurz vor Ende der Vorstellung. Foto: Krüger

Dann war aber noch nicht ganz Schluss. Er nahm die künstlichen Zähne raus, den Hut und die Brille ab und berichtete von seiner Spendenaktion zugunsten krebskranker Kinder, die inzwischen mehr als 500.000,- Euro eingebracht habe. „Ihr dürft gerne teilnehmen, dafür habe ich im Foyer was vorbereitet!“ Und er gab gerne noch zwei wahnsinnig gute Witze als Zugabe. Er bekam stehenden Applaus mit Bravo-Rufen. Im Foyer verbrachte Peter Beck noch einige Zeit, um allen Autogramm- und Fotowünschen nachzukommen. Und gespendet wurde auch. mk

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