18. September 2024

In Vorfreude auf die Kerb

Bei den Sossenheimer Kerbeburschen laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren

Auch dieses Jahr gibt es wieder einen Kerbebaum mit Kerbebob in Sossenheim. Die Bob trägt 2024 den Namen Herbert zu Ehren des langjährigen Mitglieds Herbert Fay, der Anfang des Jahres plötzlich verstorben war. Foto: Sossenheimer Kerbeburschen

Die Vorfreude auf die diesjährige Sossenheimer Kerb steigt auch bei den Sossenheimer Kerbeburschen. Sie laden am Samstag, 5. Oktober, um 14 Uhr zum Baustellen am Parkplatz Wiesenfeldstraße/Alt Sossenheim ein.

Derzeit laufen die Vorbereitungen des jährlichen Baumstellens auf Hochtouren. Anstelle von Pferden wird der jährliche Kerbebaum heutzutage per schwerem Traktor von Schwanheim nach Sossenheim überführt. „Diese Aktion ist nur möglich, da uns Behörden und Institutionen dabei behilflich sind, die Auflagen der Genehmigungen entsprechend zu erfüllen. Aufgrund des Standortes muss der Kerbebaum beispielsweise in abgesicherter Form per Mobilkran unter Einsatz einer Feuerwehrdrehleiter gestellt werden“, erklärt Vereinschef Michael Schneider. Zudem müssen mehr als 15 Personen am Transport des Baums mitwirken, um an engen Gassen durchzukommen. Die Wege, das Aufladen sowie der eigentliche Transport müssen akribisch geplant sein, um einen reibungslosen Stellvorgang erzielen zu können.
Am Kerbesonntag folgt dann die eigentliche Versteigerung des Baums. Die daraus erzielten Erlöse sollen die mittlerweile vierstellig betragenden Kosten des Stellens abfedern.
Seit mittlerweile 13 Jahren haben die Kerbeburschen zudem eine eigene Tradition begründet. Alljährlich wird zu Ehren eines verdienten Mitglieds oder Unterstützers die Kerbepuppe, Bob genannt, entsprechend benannt.
„In diesem Jahr haben wir uns für den Namen Herbert entschieden“, sagt Vorstandsmitglied Marius Mager. Herbert Fay war Anfang des Jahres plötzlich verstorben und hatte sich einige Zeit im Vorstand sowie bei zahlreichen Aktionen des Vereins ehrenamtlich eingebracht. Die Kerburschen wollen ihrem verstorbenen Mitglied damit eine Ehre erweisen.
„Wer die ‚Bob‘ klaut darf sich auf eine kleine Getränkespende zum Freikaufen freuen und per E-Mail mit Beweisfoto an uns wenden“, heißt es in einer Pressemitteilung der Kerbeburschen.
Zum wohl gemütlichsten Fest Sossenheims laden die Kerbeburschen am Samstag, 12. Oktober an die Traktorenhalle Heeb im Sossenheimer Unterfeld ein. Um 18.30 Uhr startet zunächst der Fackelmarsch mit Bob Herbert am Parkplatz Wiesenfeldstraße in Richtung eigentlicher Veranstaltung an der Traktorenhalle Heeb. Hier wird dann mit den zuvor ausgeteilten Fackeln das Kerbefeuer entzündet. Ein besonderer Moment, so Melanie Giliberto, die sich als Vorstandsmitglied um die Jugendarbeit bei den Kerbeburschen kümmert.
Ab 20 Uhr rockt dann die überregional bekannte Rockcoverband „Endorphine“ bei flammendem Kerbefeuer bis tief in die Nacht in der Traktorenhalle. Im Repertoire hat die Band bekannte 80er und 90er Hits für Jung und Alt.
Mit Bierinsel und Grillstand zu familienfreundlichen Preisen ist für das leibliche Wohl gesorgt.
„Die Kerb wird in Sossenheim seit über 100 Jahren gefeiert. Nach historischen Überlieferungen, die Vereinsmitglied Frank Durda sammelt und aufbewahrt, wohl in Form einer Kneipenkerb. Die Überlieferungen lassen den Anschein erwecken, dass es jahrgangsbezogene Kerbegesellschaften gegeben haben muss“, schreiben die Kerbeburschen in einer Pressemitteilung. Insgesamt sei man drei Jahre Kerbebursche gewesen, bevor die Klassifizierung als ‚Altkerbursche‘ erfolgte. Daher sei es nicht verwunderlich, dass jede Gesellschaft für sich in Sossenheim am Kerbewochenende in Kneipen parallel feierte. Jeder Jahrgang stellte zudem seinen eigenen Kerbebaum auf und äscherte die Kerb mit eigener Zeremonie ein. Daraus habe sich später eine Vereinskerb entwickelt, die traditionell von den Sosseneheimer Kerbeburschen mit großem Aufwand flankiert wird. red

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert