Zu einer Stadtrundfahrt für den Stadtteil Sossenheim mit sich anschließender Sicherheitsberatung bei Kaffee und Kuchen im Polizeipräsidium, dazu hatte der Regionalrat Sossenheim am gestrigen Dienstag, 10. September, eingeladen. Am und im Bus begrüßten Klaus Deigert, Vorsitzender Regionalrat Sossenheim und Thorsten Riemer, Regionalrat Frankfurt, die 46 Teilnehmer. Sodann übernahm eine versierte Stadt-Führerin das Mikrofon und der moderne Reisebus startete in Richtung Innenstadt.
Über die A648 und „Am Römerhof“ kam der Bus ins „Europaviertel“ und zur „Europa Allee“. Das noch recht junge „Europaviertel“ wurde auf dem Areal des ehemaligen Güterhauptbahnhofs erbaut. Hier entstanden seit 2006 Wohn- und Geschäftshäuser, sowie Hochhäuser, Hotels, Ladenzeilen und vieles mehr, bis hin zu „Luxuswohnungen“. Auch „Altfrankfurter“ kommen hier immer wieder ins Staunen, wie zu vernehmen war.
Weiter, also ohne Halt, ging die Fahrt durch das Hochhausviertel. Hier befände sich auch die deutschlandweit höchstgelegene Bar in einem der Hochhäuser, war zu hören. Man kam am „Nizza“ vorbei, wo sich am Main auch mal eine Rollschuhbahn befand und an der „Bank Deutscher Länder“, hier „entstand“ die „Währungsreform“.
An der „Alten Oper“ vorbei führte der Weg über den Reuterweg, am IG-Farben-Haus vorbei, hoch zur Kreuzung Miquel-/Adickes Allee und dort ins Polizeipräsidium. Hier im Hof wurde die Senioren-Gruppe von Polizei und Regionalrat begrüßt. Man dankte nochmals der Reiseführerin für ihre wirklich kompetenten und auch manchmal mit einem kleinen Scherz unterlegten Erläuterungen.
In einem Versammlungsraum stellte sich Polizeihauptkommissarin Susanne Hippauf vor und lud ein, sich zunächst am Buffet mit Kaffee und Kuchen zu bedienen. Auf der großen Leinwand stand das Hauptthema des Tagesausflugs zu lesen: „Wie schütze ich mich vor Trickbetrug?“
PHKin Hippauf, „Sie befinden sich im Zentrum der Polizei – in der Präventionszentrale“, kam zügig zum Thema, das auch in letzter Zeit in Sossenheim Senioren um viel Geld brachte und fragte. „warum passiert das immer wieder?“ Auch eine in Polizei-Nähe bekannte Persönlichkeit sei unlängst auf einen „Schockanruf“ hereingefallen.
PHKin Hippauf spielte den Anwesenden eine eindrucksvolle Bandaufnahme vor, auf dem eine weinende und jammernde junge Frau zu hören war. Sie und die Anruferin sowie dann auch ein angeblicher Staatsanwalt wollten die angerufene Person dazu bewegen, einen hohen Geldbetrag zu zahlen, um nicht ins Gefängnis zu müssen. Kautionen, „so etwas gibt es bei uns nicht!“
Die Bandaufnahme beeindruckte sehr und führte zu angeregter Diskussion, zumal Anwesende auch schon mal ähnliche Erfahrung gemacht oder davon gehört haben. Zahlreiche Beispiele wurden genannt und diskutiert. Der Einfallsreichtum der „Ganoven“ kennt wohl keine Grenzen. Am Telefon, auch wenn jemand behauptet von der Polizei, Ämter, Banken oder Ärzten zu sein, sie fragen niemals am Telefon nach persönlichen Angaben, Bankverbindung oder Passwörtern, einfach sofort auflegen. Und die Polizei unter 110 anrufen.
Was auch immer öfter vorkommen soll, ist, dass Jemand oder unangemeldet Handwerker und falsche Polizisten in die Wohnung wollen. Tür zulassen und Rückfrage halten. Nachbarn, Freunde oder Familie dazu bitten, aber niemanden alleine durch die Wohnung gehen lassen. „Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl – Ein gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit – Bei kleinstem Verdacht die Polizei unter 110 rufen!“ So die eindringliche Mahnung von PHKin Hippauf am Schluss ihres Vortrags.
Es gab herzlichen Applaus und am Ausgang lagen auch noch Flyer zum Thema aus sowie Kleinigkeiten zum Mitnehmen. Busfahrer Joachim war zur Abfahrt bereit und noch vor 17 Uhr war man zurück in Sossenheim. mk