Sossenheim hat sich gegen eine gedruckte Stadtteilzeitung entschieden. Gerade einmal 124 Haushalte sind bereit, ein Abonnement für die gedruckte Version des Sossenheimer Wochenblatts abzuschließen. Gleichzeitig besuchen täglich rund 2.300 Leserinnen und Leser die Internetseite sossenheimer-wochenblatt.de. Daher wird das Sossenheimer Wochenblatt ab September nur noch online erscheinen.
„Das Ergebnis ist eindeutig“, sagt Verleger Mathias Schlosser. „Wir wären bei der entsprechenden Resonanz bereit gewesen, das Sossenheimer Wochenblatt auch weiter regelmäßig als gedruckte Zeitung herauszugeben, aber wenn nicht ausreichend Anzeigenkunden da sind und gleichzeitig fast niemand für die Zeitung bezahlen will, geht es einfach nicht.“ Ganz verschwinden wird das gedruckte Sossenheimer Wochenblatt trotzdem nicht. Drei- bis viermal im Jahr wird es zu besonderen Gelegenheiten, wie zum Beispiel zur Weihnachtszeit, auch weiter Ausgaben geben, die an alle Haushalte verteilt werden.
Auf die kostenlose Berichterstattung über Veranstaltungen und Ereignisse in Sossenheim sowie auf Berichte aus den Vereinen, Schulen, Kirchen und anderen Institutionen muss auch in Zukunft niemand verzichten. „Die Redaktion arbeitet ganz normal weiter. Der einzige Unterschied ist, dass die Artikel künftig ausschließlich auf der Internetseite sossenheimer-wochenblatt.de veröffentlicht werden. Warum soll man 14 Tage auf das gedruckte Blättchen warten, wenn man die Nachrichten täglich auf seinem Smartphone oder Tablet lesen kann?“, fragt Mathias Schlosser. Wer sich das Icon des Wochenblatts auf seinen Startbildschirm legt, kommt mit einem Click zu den Lokalnachrichten aus dem Stadtteil. „Das ist einfacher als an den Briefkasten zu laufen.“
Durch die Umstellung auf eine reine Online-Zeitung wird das Sossenheimer Wochenblatt aktueller, moderner, umfangreicher und nachhaltiger. Aktueller heißt, dass Lokalnachrichten wie bei einer Tageszeitung täglich und dazu kostenlos auf der Internetseite veröffentlicht werden. Moderner heißt, dass künftig auch Videos und andere multimediale Formen sowie Posts von Leserinnen und Lesern im digitalen Wochenblatt zu finden sein werden. Umfangreicher heißt, dass der Platz auf der Internetseite nicht so begrenzt ist wie auf Papier. Und nachhaltiger wird das neue Sossenheimer Wochenblatt, weil kein Papier mehr benötigt wird.
Für die Werbekunden bietet sossenheimer-wochenblatt.de die Möglichkeit, die Menschen preiswerter und schneller zu erreichen. Anzeigen auf der Internetseite sind deutlich günstiger und mit fast 70.000 Besucherinnen und Besuchern pro Monat hat die Seite eine höhere Reichweite als die gedruckte Ausgabe und auch als beispielsweise die Sossenheimer Facebook-Gruppen. „Wir werden für die kleinen und mittleren Betriebe im Ort passgenaue Werbeformen anbieten, mit denen sie schnell und effizient neue Kunden im Stadtteil gewinnen können“, kündigt Mathias Schlosser an.
Dass es einige Leserinnen und Leser gibt, die „ihrem Blättchen“ nun nachtrauern, kann Mathias Schlosser verstehen: „Sicher wird das für manche eine Umstellung, aber rund 85 Prozent der Bevölkerung besitzen ein Smartphone oder andere Geräte, mit denen unsere Lokalnachrichten angeschaut werden können. Entscheidend ist nicht, dass wir auf Papier drucken, sondern dass wir weiter über Sossenheim berichten.“ sw