7. Juli 2021

Kinder blicken über den Tellerrand

Spannendes Ernährungsprojekt an der Henri-Dunant-Schule

Die Umweltpädagogin Kirsten Allendorf (oben links) feierte mit der Betreuungsgruppe von Uta Nicolaisen (rechts) den Abschluss des Ernährungsprojekts. Die Krönung war jeweils ein Eis für Mark (v.links), Benet, Lina, Bianca, Emilia, Iga und Malaika. Foto: Mingram

Essen macht Spaß, darin sind sich die neun- und zehnjährigen Kinder aus der Betreuung der Henri-Dunant-Schule einig. Einig sind sie sich auch weitestgehend, wenn es um die Frage des Lieblingsessens geht: Pizza und Eis werden am häufigsten genannt.

Der stadtnahe Verein „Umweltlernen“ hat mit Kindern der dritten und vierten Klasse im Rahmen der Betreuung das Thema Essen unter die Lupe genommen. Mitfinanziert wurde das Projekt vom Energiereferat der Stadt Frankfurt. Acht Kinder beteiligten sich an den zwölf Stationen des Ernährungsprojekts zu Klimabildung und Globalem Lernen „Wir essen verschieden“.
Ausgehend von den eigenen Essgewohnheiten und -vorlieben, erhielten die Mädchen und Jungen anhand von Bildern und Berichten aus dem Buch „Über den Tellerrand“ Einblicke in die Esskultur von Kindern verschiedener Länder. Dabei gab es so manche Überraschung und es galt auch einige Vorurteile auszuräumen. Essen Kinder in Frankreich wirklich überwiegend Croissants und kommen in Italien so oft Spaghetti auf die Teller?
Staunen löste die Erkenntnis aus, dass es das klassissche „landestypische“ Essen kaum noch gibt. Pizza, Eis, Pommes und Nudeln sind nicht nur auf deutschen Kindertellern die Renner. Sie werden auch in Frankreich und den USA gerne gegessen. An anderen Orten auf der Erde stehen weniger die Vorlieben als wirtschaftliche Zwänge im Vordergrund, wenn es ums Essen geht.
Alleine in Brasilien fanden sich drei höchst unterschiedliche Beispiele: Das Kind einer wohlhabenden Familie mit Hausangstellten ernährt sich ganz anders als das aus einem Armenviertel oder das Kind, das aus einer indigenen Völkergruppe stammt und – völlig unabhängig von Geld – seine Nahrung, beispielsweise durch Fischfang, selbst besorgt.
Die achtköpfige Truppe erhielt zum Abschluss des Projektes Bildermappen und USB-Sticks, auf denen in Bild und Ton das Erlernte festgehalten ist. Mit solchen Bildergeschichten will der Verein „Umweltlernen“, zusammen mit dem Energiereferat der Stadt, die Lernwerkstatt „Klimagourmet“ auch an anderen Grund- und weiterführenden Schulen etablieren. mi

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