4. März 2019

„Mit 66 Jahren, fängt das Leben erst an“

SPRITZER bringen im Jubiläumsjahr einen bunten Mix aus Aktuellem und Nostalgie auf die Bühne

Bernard Braun von der „Interessengemeinschaft Mittelrheinischer Karneval e.V.“ ehrte Manfred Koch für besondere Leistungen. Fotos: Krüger

Mit „Sosselum Helau“ begrüßten am Fastnachtssamstag Sitzungspräsident Michael Lacalli und der 1. Vorsitzende Manfred Koch die närrischen Gäste im fast bis auf den letzten Platz besetzten Sossenheimer Volkshaus an der Siegener Straße. Zuvor waren sie gemeinsam mit ihrem Elferrat, Garde, Mundschenk und Zeremonienmeister unter viel Helau und viel Applaus mit „Ritz am Ba, Ritz am Ba, morsche fängt die Fassnacht a“ in den großen Saal eingezogen.

Michael Lacalli stellte seinen Elferrat vor, bedankte sich bei den zahlreichen Helfern vor, auf, über und unter der Bühne, „ohne sie könnten wir unser heutiges Programm nicht und auch nicht so reibungslos durchführen“. „Wir machen das heute alles in eigener Regie, deshalb mein Dank auch dem Partyservice Metzgerei Brum und dem Peter Kitzel vom gleichnamigen Café in unserm Ort“. Nach dem er auch noch einzelne Gäste namentlich begrüßt hatte, startete das Programm der „Großen SPRITZER-Sitzung“ des im Jahr 1953 gegründeten 1. Sossenheimer Karnevalsvereins DIE SPRITZER: „6 mal 11 Jahre Karnevalverein in Sossenheim!“

Garde und der Elferrat – ein toller Anblick.

Den Auftakt gestaltete „Tanzmariechen“ Jolie Macri. Gerade mal 7 Jahre jung wirbelte sie über die Bühne und tanzte, als wenn sie das schon viele Jahre tanzt. Sie bekam viel Applaus mit Bravo-Rufen und einem „dreifach donnerndem Sosselum Helau“ vom Sitzungspräsidenten. Damit war das Eis gebrochen.

Als erster Redebeitrag das Protokoll aus der „Bütt“. Dafür ist der Vereinsvorsitzende, Manfred Koch, seit Jahren schon zuständig. Seine Themen waren Vorgänge in und um Sossenheim, in Deutschland und auf der Welt, im weltlichen aber auch im politischen Geschehen. Und auf das Jubiläum der SPRITZER bezogen zitierte er abschließend einen bekannten Hit: „Mit 66 ist noch lang noch nicht Schluss! Mit 66 Jahren fängt das Leben erst an! Helau!“ Er bekam viel anerkennenden Applaus.

Dem Vorsitzenden der SPRITZER wurde eine besondere Ehrung zuteil. Bernard Braun von der „Interessengemeinschaft Mittelrheinischer Karneval e.V.“ ehrte Manfred Koch mit Urkunde und höchster Auszeichnung in Gold für seine besonderen Leistungen in der Fastnacht.

Die Krümmelgarde musste eine Zugabe geben.

Anschließend tanzte die „Krümmelgarde“ als „Meerjungfrauen“. Dem Publikum fiel hier die kleine Laura besonders auf. Sie tanzte „rischtisch goldisch“ am Rand mit und fand immer wieder den „Anschluss“. Sie bekam Szenenapplaus, aber auch alle anderen wurden herzlich beklatscht. Es folgte die „Garde-Polka“ der Spritzer-Garde. Als „Zwei Teens in der Pubertät“ traten Sophie Nees und Isabelle Kissel auf. Auch ihr Trinkspruch kam gut an: „Auf die Männer die wir lieben und auf die ‚Penner‘ die wir kriegen!“

Sternchen und Teens tanzten gemeinsam.

Die „Nackte Wahrheit – Die Erfindung eines Lügners“ präsentierten Sebastian Katzenbach und Hanna Neuser aus der „Bütt“. Ein Zwiegespräch auf „hohem Niveau“ u.a. zum Thema „Kognitive Dissonanz“. Dies versetzte die Gäste im Volkshaus jedoch nicht in einen „unangenehmen Gefühlszustand“, sondern es gab viele Lacher und herzlichen Applaus für diesen gekonnten Beitrag in der „Bütt“. Die SPRITZER-Sternchen und -Teens tanzen in diesem Jahr gemeinsam. Mit ihrem „High School Musical“ entführten sie die Narrenschar in die USA. Andreas Will kam auf die Bühne und berichtete über die Tücken moderner Technik, wenn es ums Telefon geht – einst und heute, von der Wählscheibe bis zum Handy und wie ältere Menschen, „auch meine Mutter“, damit heute mit vorgegebenen Texten klarkommen. Einige im Saal haben sich wohl selbst „entdeckt“, aber es wurde herzlich gelacht.

Urlausbgrüße aus London für Andy Will.

„A capella live“ präsentierten noch vor der Pause die Gesangsgruppe „Die Ohrkreppierer“ auf der Bühne. Ein toller musikalischer Beitrag, der ebenso viel Applaus mit Bravo-Rufen bekam, wie zuvor schon die Präsentationen der Aktiven auf der Bühne. „The Entertainers“ setzten stets an der richtigen Stelle den „Tusch“ und begleiteten mit passender Musikauswahl die Aktiven auf der Bühne oder ließen das Publikum schunkeln. „Diese Band mit dieser Musik ist ganz toll und mir gefällt die Zusammenstellung des Programms bisher ganz ausgezeichnet, wirklich toll“, das sagte Franz Fay in der Pause.

Nach der Pause und einigen Liedern zum Schunkeln kündigte Sitzungspräsident Michael Lacalli an, „wir hatten überlegt, ob wir eine ‚Nostalgie-Sitzung‘ veranstalten wollen. Das wollten wir dann doch nicht, aber wir haben uns für einen besonderen Beitrag aus einer früheren Sitzung entschieden. Begrüßen sie mit mir eine: Frau vom Bau“. Und das war wirklich ein klasse Vortrag von Martina Jilg. Sie berichtete von ihrer Erfahrung mit Behörden und Handwerkern beim Hausbau. Das närrische Publikum dankte mit stehendem Applaus und Bravorufen Martina Jilg, geborene Lacalli. Und so stellte Michael Lacalli auch seine Schwester vor und forderte ein „dreifach donnerndes Helau“.

Die Frau vom Bau – Martina Jilg

Sodann tanzte die SPRITZER-Garde den Schautanz „80´s Aerobic“. Als „Zwaa Babys“ erzählten Stefan Fay und Michael Lacalli vom Erlebten vor, während und nach ihrer Geburt. Die SPRITZER-Schautanzgruppe tanzte die Träume eines kleinen Mädchens und eines kleinen Jungen, „The Greatest Show“. Aber auch das „Männerballett“ war wieder mit dabei und tanzte zur Erheiterung „Wenn Schafe Langeweile haben“. Stets gab es den verdienten Applaus und weitere Anerkennung. Michael Lacalli versäumte es nicht, die in diesem Jahr Geehrten zu nennen, namentlich die Akteure vorzustellen sowie den Trainerinnen und Trainern zu danken.

Gegen Mitternacht kam das Finale in Sicht. Die Gesangsgruppe „The Rock-a-bellas“ wurde angekündigt und präsentierte gesanglich „Italienische Träume unter Spanischer Sonne“. Stehend klatschend und mitsingend begleitete der Saal die Sängerinnen auf der Bühne. Zum Finale wurden vom Sitzungspräsidenten abschließend nochmals alle Aktiven, „alles SPRITZER-Eigengewächse“, auf die Bühne gerufen. Mit dem Kult-Lied der SPRITZER, „Alles Palletti, alles wunderbar, machts gut bis nächstes Jahr“, endete eine gelungene Jubiläums-Sitzung.

Finale mit allen Aktiven.

 Mit der Kinder-Fastnachts-Disco, am Fastnachts-Dienstag ab 14 Uhr im großen Saal des Volkshauses, endet offiziell die diesjährige Session der SPRITZER. mk

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