Tischtennis wurde nach dem zweiten Weltkrieg vor allem in der Katholischen Jugend gespielt. Im November 1950 fanden sich einige Freunde aus diesem Kreis im Gasthaus „Zur Rose“ zusammen . Die Gründer waren Peter Hochstadt, Rudi Thumann, Karl Neuhäusel, Rudolf Mohsler, Karl Schneider und Günter Erb. Am 1. Dezember 1950 wurde der TTC Sossenheim offiziell angemeldet.
1953 schloss sich der TTC Sossenheim dann der SG Sossenheim an. Günter Erb war nicht nur einer der Gründer des Vereins, sondern über 30 Jahre auch Abteilungsleiter. Noch länger im Vorstand ist Fritz Bitter, der seit 1983 als Kassierer tätig ist und viele Jahre zusätzlich als Abteilungsleiter fungierte. Seit 1966 ist Klaus Deigert in verschiedenen Funktionen im Vorstand vertreten, aktuell als stellvertretender Abteilungsleiter.
Sportlich ging es bei den Aktiven schnell aufwärts. Bereits in den 50er-Jahren war die SGS fester Bestandteil der Bezirksklasse. Man musste aber bis 1970 warten, um den Sprung in die Gruppenliga zu feiern. 1974 errang die erste Herrenmannschaft die Landesligameisterschaft und den Aufstieg in die damals einteilige Hessenliga. Möglich wurde dies mit einer jungen Mannschaft aus Spielern des eigenen Nachwuchses. Der Kern dieser Truppe (Ludwig Kexel, Gotthard Breuer, Robert Brand und Karl Hochstadt) blieb über viele Jahre zusammen. Erst 1993 war die Hessenligazeit der Herren endgültig zu Ende. Die erste Damenmannschaft (Ruth Philipp, Maria Reith, Elvira Szarafinski, Hiltrud Fay) schaffte 1978 den Aufstieg in die Landesliga.
Die gute Nachwuchsarbeit in den „Goldenen 80ern“ sorgte für einen großen Aufschwung. In den 90er-Jahren folgte eine Durststrecke. In den 2000ern wurde die Nachwuchs- und Vereinsarbeit wieder deutlich intensiviert. Vor allem die Verpflichtung von A-Lizenztrainer Markus Reiter, der inzwischen auch als Abteilungsleiter fungiert, erwies sich als Glücksgriff.
Der Nachwuchs entwickelte sich stetig und ist seit Jahren das Aushängeschild der Abteilung. Die erste Schülermannschaft gehörte bis 2015 der Hessenliga an und erzielte 2014 mit dem zweiten Platz im Hessenpokal – am Start waren Peter Tran, Gagan Sohal und Felix Tran – ihr herausragendes Ergebnis.
Im Bereich des Mädchentischtennis gehört die SG Sossenheim zu den führenden Vereinen in Hessen. Seit 2020 wurden die Schülerinnen drei Mal Hessenmeister. Die männliche Jugend beendete 2022 die Hessenliga als Drittplatzierte. Höhepunkt für die Mädchen war im Juni 2022 der vierte Platz der Schülerinnen (Victoria Henrichs, Patricia Bresic, Galyna Shkalenko, Laura Kaiser und Simran Sandhu) bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften. 2023 wurden dann sowohl die weibliche Jugend als auch die Schülerinnen Hessenmeister und vertraten Hessen bei den deutschen Meisterschaften. Das aktuell sportliche Aushängeschild ist das Hessenligateam der Damen (Melina Kaplanovic, Laura Kaiser, Kerstin Wünscher, Simran Sandhu), das 2025 nur hauchdünn am Aufstieg in die Oberliga scheiterte.

2015 hatte die SGS ein Training mit dem Bundestrainer Jörg Roßkopf gewonnen. Foto: SGS
„Mit unseren Projekten im Breiten-, Schul- und Mädchensport gehören wir zu den Ideengebern und Vorzeigevereinen in Deutschland. Unser soziales Engagement blieb nicht unbemerkt und brachte uns in den letzten Jahren wiederholt hochkarätige Auszeichnungen des Landessportbundes (2012: den mit 15.000 Euro dotierten Oddset Zukunftspreis), der Stadt Frankfurt, des Deutschen Tischtennisbundes und anderer Institutionen ein“, heißt es in einer Presseerklärung des Vereins.
Neben dem Sport gehört die Geselligkeit zum Kern des Vereinslebens. Waren es anfangs eher Ausflüge in die nähere Umgebung, wagte sich die Abteilung zu Beginn der 80er-Jahre sogar ins Ausland. Es wurden Fahrten nach Budapest, Prag und Gouda organisiert. 1982 begann auf Initiative von Herbert Oltsch eine Tradition: ein Wochenende in der Kuhbacher Grillhütte. Mit der wachsenden Nachwuchsabteilung wurden vermehrt auch Angebote speziell für Kinder ins Programm aufgenommen: Kletterparkbesuche, Angeln, Saalburg-Abenteuer, Gold suchen an der Eder, Waldritterausflug, Besuch der Grube Messel oder Natur auf den Spuren Alexander von Humboldts erleben, um nur einige zu nennen. Seit 2018 ist der Verein Stützpunkt „Integration durch Sport“ des DOSB.
Seit über 50 Jahren erweist sich die Abteilung als kompetenter Veranstalter von Meisterschaften von Hessen- bis zur Kreisebene, von offenen Jugendturnieren bis zu den beliebten Mixedveranstaltungen, die in den 90er-Jahren von Petra Heinrichs und Stefan Seichter initiiert wurden. Seit einigen Jahren trägt die SGS den Entscheid der Minimeisterschaften, der größten Breitensportveranstaltung im DOSB, aus. So wundert es nicht, dass im Rahmen des Jubiläums am 14. und 15. März 2026 gleich eine Doppelveranstaltung mit den Kreisjahrgangsmeisterschaften und den Kreisminimeisterschaften ansteht. red