Das Tierheim Bad Soden/Sulzbach warnt: Wenn der nächste Bundeshaushalt keine Investitionshilfe für den örtlichen Tierschutz vorsieht, hat das schwerwiegende Folgen für Tiere und Tierhalter in der Region. Der Haushaltsausschuss des Bundestages wird dem deutschen Tierschutzbund zufolge den Bundeshaushalt am morgigen Freitag finalisieren, die darauf folgende Zustimmung des Bundestags gilt als sicher.
Nach aktuellem Stand sind laut dem deutschen Tierschutzbund keine Gelder für Tierheime und tierheimähnliche Einrichtungen vorgesehen – trotz des im Koalitionsvertrag der Bundesregierung angekündigten Versprechens, bei Investitionen zu unterstützen.
„Wir arbeiten schon lange am Limit. Ohne Investitionsförderung können wir dringend notwendige Sanierungen und Umbauten nicht durchführen“, sagt Therese Knoll, die Vorsitzende, Wir appellieren daher an die Bundestagsabgeordneten der Region, sich in den verbleibenden Tagen für die Hilfen im Bundeshaushalt stark zu machen.“ Ebenso bitten die Tierschützer die Öffentlichkeit um Unterstützung und Aufmerksamkeit: „Wir können das als gemeinnütziger Verein nicht weiter allein stemmen. Tierschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“
Viele Tierheime in Deutschland stehen vor enormen strukturellen Herausforderungen: marode Gebäude, gestiegene Energie- und Tierarztkosten und Fachkräftemangel. Das Tierheim Bad Soden/Sulzbach ist dabei keine Ausnahme. Konkret benötigt das Tierheim ein wetterfestes Kaninchengehege, es stehen Renovierungen im Hundehaus und Katzenhaus an. Zusätzlich muss das Tierheim die Auflage, Parkplätze zu bauen, umsetzen. Ohne finanzielle Unterstützung droht der Investitionsstau weiter anzuwachsen. Nach Schätzungen des Deutschen Tierschutzbundes dürfte der Investitionsstau der deutschen Tierheime in dreistelliger Millionenhöhe liegen. Allein in den über 750 Tierschutzvereinen mit rund 550 vereinseigenen Tierheimen und tierheimähnlichen Einrichtungen, die dem Dachverband angeschlossen sind, fehlen rund 160 Millionen Euro.
Im vergangenen Jahr hat das Tierheim rund 290 Tiere betreut, darunter über 130 vermutlich ausgesetzte Katzen und Katzenkinder. „Die Entwicklungen zeigen: Die Arbeit der Tierheime wird immer wichtiger, von den politisch Verantwortlichen werden sie jedoch im Stich gelassen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Tierheims Bad Soden/Sulzbach. red