Das Verkehrsdezernat hatte am 11. April eingeladen, um zunächst zuzuschauen, wie im sogenannten Street-Print-Verfahren, auf Deutsch „Straßendruck“, in die Asphaltoberschicht ein Profil gedruckt wird. Das soll optisch zur Verkehrsberuhigung beitragen und den dörflichen Charakter untermauern, oder wie Michaela Kraft, Leiterin des Amtes für Straßenbau, es ausdrückte, „den dörflichen Charakter aufwerten“. Nach der Sossenheimer Riedstraße und der Michaelstraße wurde so jetzt die Dottenfeldstraße von Grund auf saniert.
Anschließend erläuterten Verkehrsdezernent Klaus Oesterling und Michaela Kraft die in der Dottenfeldstraße durchgeführten Straßenbau-Maßnahmen mit Erneuerung und Verschönerung unter Einbezug der Einfahrten und der Gehwege. Zum einen sieht das alles jetzt zugegebenermaßen viel schöner aus, es gibt aber auch Einschränkungen, wie Anwohner Michael Schneider kritisierte. Nach seiner Meinung ist die Fahrbahn für große Fahrzeuge wie beispielsweise LKWs viel zu eng geraten und „Rettungsfahrzeuge haben Probleme hier durch zu kommen“. Dem gab Günter Schneider, zuständig für den Baubezirk West, bedingt Recht, aber man wolle das nochmals bei einer Begehung überprüfen und, wo erforderlich, Maßnahmen ergreifen.
Der sich anschließende zweite Termin fand auf dem Kirchberg statt. Die zuvor aus Natursteinpflaster bestehende Pflasterdecke war uneben und durch teilweise breite und tiefe Fugen kein schöner Anblick mehr. Für die alljährlich stattfindenden Veranstaltungen, wie Sossenheimer Musiksommer, Michaelstraßenfest und Weihnachtsmarkt war das Erscheinungsbild des Platzes nicht mehr angemessen und unansehnlich, wie Michaela Kraft und Günter Schneider es ausdrückten. Daher habe man Geld in die Hand genommen, rund 170.000 Euro, und die komplette Erneuerung vorgenommen bzw. den Platz umgebaut. Kabelleitungen sowie Wasser- und Gasschieber wurden erneuert und Laternenmasten versetzt. Aufgrund gewisser Unwägbarkeiten habe sich der Vollzug verschoben, „aber jetzt sieht der Kirchberg richtig schön aus“, wie die Teilnehmer bestätigten. Es gab allerdings auch einen Einspruch. Thomas Walter von der kath. Kirchengemeinde bemängelte, dass die Auffahrt ständig zugeparkt sei und Kinderwagen und Rollatoren dort nicht durchkämen. Auch da wird man nach Möglichkeiten suchen, das in „den Griff“ zu bekommen.
Auch Landtagsmitglied Uwe Serke war zufrieden, „dass der Kirchberg rechtzeitig vor den 800-Jahr-Feierlichkeiten fertig wird und die Vereine, wie beispielsweise am ‚Musiksommer‘ den Platz nutzen können“. Aber auch Günter Schneider hatte noch eine Anmerkung, „ich bin froh, dass sich das Liegenschaftsamt zur Hälfte an den Kosten beteiligt und dass ich das so hingekriegt habe“ und fügt hinzu, „heute geht das vermutlich nicht mehr“. mk