22. Juli 2022

Das kann teuer werden – Missbrauch von Notrufen, Vortäuschen einer Straftat

Messer im Rücken - Ein Anruf bei der Polizei alarmiert Einsatzkräfte und sorgt für Absperrungen in unserem Stadtteil

Kein Durchkommen an der Ecke Michaelstraße/Montabaurer Straße – Absperrungen rund um den „Tatort“. Foto: mk/Mager

So berichtet die Polizei: Am Donnerstag, den 21. Juli 2022, gegen 19.35 Uhr, ging beim Polizeinotruf ein Anruf ein, wonach es in der Renneroder Straße zu einem lautstark geführten Streit unter Nachbarn gekommen sei. Auf Grund anderer Einsatzlagen konnten hierzu zunächst keine Revierkräfte entsandt werden.

Gegen 20.05 Uhr ging durch den gleichen Anrufer eine Mitteilung beim Notruf ein, wonach nun eine Person mit einem Messer im Rücken auf der Straße läge und eine Person mit einer Schusswaffe flüchtig sei. Dazu konnte der Anrufer noch eine genaue Personenbeschreibung des Flüchtigen abgeben.

Alle verfügbaren Kräfte wurden nun zum angeblichen Geschehensort entsandt. Die Verkehrsmaßnahmen mussten verstärkt und immer wieder einlaufende Passanten und Neugierige von dort abgehalten werden. Am vermeintlichen Tatort ließen sich keine Feststellungen treffen. Insbesondere konnte keine verletzte Person dort angetroffen werden. Dafür fiel den Einsatzkräften ein junger Mann auf, auf den die zuvor durch den Anrufer abgegebene Personenbeschreibung zutraf. Diese Person, ein 15-Jähriger, wurde durch die Einsatzkräfte festgenommen.

Nach dem jetzigen Stand der Ermittlungen, so berichtet die Polizei weiter, ist davon auszugehen, dass es sich bei dem 15-Jährigen um den Anrufer selbst gehandelt hat und er sich vor Ort von der Wirkung seines Anrufes überzeugen wollte. Das für die Anrufe benutzte Mobiltelefon konnte bislang noch nicht aufgefunden werden. Noch während der laufenden Maßnahmen wurde die Mutter des 15-Jährigen durch eine Nachbarin verständigt und erschien am Einsatzort. Dort erlitt sie einen Schwächeanfall und musste mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus verbracht werden.

Der 15-Jährige wird sich wegen des Missbrauchs von Notrufeinrichtungen und dem Vortäuschen einer Straftat zu verantworten haben. Zudem wird eine Einsatzkostenübernahme geprüft. Soweit der Bericht der Polizei.

In Sossenheim herrschte große Aufregung, denn die Anwohner in mehreren Straßen konnten ihr Auto nicht wie gewohnt parken und konnten teilweise auch nicht zu ihren Wohnungen gelangen. Aber das löste sich mit der Zeit auf und Normalität trat wieder ein. mk

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