13. Mai 2020

Stadtteiloper als Film

Zwei Jahre Arbeit doch nicht umsonst

Anne Rumpf, links, hält der kleinen Yagmur das Handy als Mikrophon, Sozialpädagogin Monique Puma und Sabine Fischmann, mit Laptop, sind im Bilde. Fotos: Krüger

Die 3. Stadtteiloper der Henri-Dunant-Schule, „Planet Sossenheim“, kann durch die Corona Krise nicht auf der Bühne des Volkshauses und somit nicht vor Publikum aufgeführt werden. Aber was tun, wenn am Ende dieses Schuljahres zahlreiche Schüler die Schule verlassen müssen, weil sie in weiterführende Schulen gehen? War alles umsonst? So entstand die Idee: „Wir machen einen Film!“

Gut 300 Schülerinnen und Schüler der 1. bis 4. Klassen und der Intensivklassen der Henri-Dunant-Schule, HDS, sowie Bürgerinnen und Bürger des Frankfurter Westens sind an diesem Projekt „Stadtteil-Oper“ beteiligt. Sie bekamen professionelle Hilfe.

Anne Rumpf, pädagogische Leitung und Sabine Fischmann, Konzept und Regie, sind für die Stadtteil-Oper, die unter Mitwirkung der Schülerinnen und Schüler erarbeitet wurde, verantwortlich. Die musikalische Leitung hat Markus Neumeyer und er begleitet das Projekt am Flügel. Für den „Zusammenschnitt“ wurde Sebastian Schiller gewonnen. Als Mitveranstalter unterstützt der Kultur- und Förderkreis Frankfurt-Sossenheim e.V. im Rahmen seiner Initiative „Kinderkultur in Sossenheimer Schulen“ dieses Projekt der Schule.

Schulleiter Ulrich Grünenwald mit aktualisiertem Plakat.

Aber wie macht man einen Film, ein Video, eine DVD, wenn Schule nicht in den Räumlichkeiten einer Schule stattfindet? Man macht das mit moderner Technik über das Internet. Und man verwendet zudem Filmmaterial, das vorher bereits seit Beginn der Projektarbeit im Herbst 2018 aufgenommen worden war.

Einschränkungen, wie sie eine Corona Krise mit sich bringen, können auch eine Chance sein, sich, wie hier, mit IT-Technik zu beschäftigen. Das konnten aus gegebenem Anlass die Schülerinnen und Schüler lernen, indem sie sich beispielsweise über das Schulhandy in eine Videokonferenz einloggten oder als „Stay-Home-Gruppe“ mitwirkten. Anders als auf der Bühne, wenn man nicht ganz vorne agiert, sollten alle Kinder die Chance haben, mal ins Bild zu kommen. Auf das Ergebnis darf man gespannt sein und besonders auf das Lied „Cornelia Schott“, frei nach „Cordula Grün“, das, zuhause gesungen, über mehrere Schnittstellen zum Chor zusammengeführt wurde.

Haben viel „Herzblut“ in dem Projekt, Anne Rumpf, links und Mara Leko.

„Planet Sossenheim“ verwendet Lieder und auch Texte von Brahms und Mendelssohn-Bartholdy sowie Schlager und Volkslieder, die Sabine Fischmann und Ali Neander zusammengestellt oder überarbeitet haben. Was passiert auf der Bühne und im Saal oder jetzt in diesem Film? Ein Alien, ein Wesen von einem anderen Stern, landet mitten in einem Konzert, das die Kinder der HDS gerade geben. Was nun? Die Kinder reagieren unterschiedlich, einige lachen, anderen ist es unangenehm und wieder andere möchten das Konzert weiter singen und fühlen sich gestört. Das Wesen erzählt, dass es sich auf einer lebenswichtigen Mission zur Erkundung anderer Lebewesen befindet. Weil es lustig und tollpatschig ist, wird es schließlich von allen Kindern willkommen geheißen. Es erzählt von seinem Stern, einem Planeten, auf dem alles gleich ist. Alle Wesen sehen gleich aus, haben dieselben Bedürfnisse, sind gleich groß, gleich alt und gleich geschlechtlich. Sie alle denken und fühlen dasselbe zur selben Zeit.

Ob alle Probleme, auch die aktuellen, erfasst werden können? Ob der Film und seine Gestalter das erarbeiten konnten? Man darf sich auf das Ergebnis bzw. den Film freuen. Wir bleiben dran und werden berichten, wie man den Film sehen kann. mk

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