28. März 2019

Schnauze, Alexa!

Diskussion mit Johannes Bröckers zum Onlinehandel

Büchereileiter Karl-Otto Wentz (rechts) moderierte Johannes Bröckers Buchvorstellung „Schnauze, Alexa“ und die anschließende Diskussion an. Foto: Mingram

Auf den ersten Blick ziehen uns die Vorteile von modernen „Hausgeistern“ wie Alexa, dem Voice-Service des Online-Händlers Amazon, schnell in den Bann. Doch die Nebeneffekte der Inanspruchnahme dieser stimmgesteuerten Hausautomation, sollten uns nicht gleichgültig sein. So lautet die Botschaft, die Johannes Bröckers in seinem Buch „Schnauze, Alexa“ vermittelt.

Nutzer und Kritiker des Onlinehandels schienen sich am vergangenen Freitag in der Stadtteilbibliothek die Waage zu halten, als der Gast-Autor die Frage an das Publikum richtete: „Wer von Ihnen ist Amazon-Kunde?“ Doch das Eine schließt natürlich das Andere nicht automatisch aus. Ein leises Unbehagen, angesichts der Daten die Amazon-Kunden bereits vor dem Kauf von Waren preisgeben, ist nämlich auch den Verbrauchern die die Bequemlichkeit des Einkaufs per Tastenklick schätzen, nicht fremd.
Der Marketingberater, Autor und Dozent Johannes Bröckers brachte auf Einladung des Fördervereins Sossenheimer Bücherwurm ein durchaus brisantes Thema zur Sprache. Die Verweigerung der Teilnahme am modernen digitalen Leben ist zurzeit äußerst unpopulär. Dennoch kann ein kritischer Umgang mit unseren neuen Medien nicht schaden.
Das Buch „Schnauze, Alexa“ regt zum Nachdenken über das eigene Konsumverhalten an und gibt zahlreiche Argumentationshilfen für eine Diskussion über die Hintergründe des amerikanischen Onlineversandunternehmens Amazon. Dadurch können wertvolle Entscheidungshilfen für oder gegen das bequeme Bestellen bei dem als Marktführer des Handels im Internet geltenden Unternehmen – oder auch bei einem seiner Mitbewerber – gewonnen werden.
Das Nachdenken und die Diskussion zählen für den Autor zu den gewünschten Effekten seines Buches, denn Patentlösungen hat er nicht anzubieten. Die Besucher der Lesung tauschten sich lange und angeregt über Vorbehalte und Vorurteile der digitalen Welt gegenüber aus. Und wahrscheinlich wird künftig auf dem einen oder anderen Sossenheimer Briefkasten einer der von Johannes Bröckers kreierten Aufkleber prangen: „Schnauze, Alexa! Ich kaufe nicht bei Amazon!“ mi

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert