24. Mai 2017

Andreas von Schoeler auf dem „Roten Sofa“

Der ehemalige Oberbürgermeister von Frankfurt im Interview mit Yilmaz Karahasan

Andreas von Schoeler bekam herzlichen Applaus und von Marianne und Yilmaz Karahasan ein kleines Präsent überreicht. Fotos: Krüger

Ein interessanter Gast war am 23. Mai im Stadtteilzentrum der AWO, Dunantring 8, der ehemalige parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister des Inneren und ehemaliger Oberbürgermeister von Frankfurt am Main: Andreas von Schoeler. Auf dem „Roten Sofa“ stellte er sich den Fragen von Yilmaz Karahasan.

Man kann über Andreas von Schoeler fast alles nachlesen, aber auf dem Roten Sofa bei Yilmaz Karahasan erfährt man hier und da etwas mehr und auch über das emotionale Empfinden in einem langen Politikerleben. 1948 in Bad Homburg geboren, kam er mit fünf Jahren nach Frankfurt am Main. Er wuchs im Westendviertel auf. Hier ging er auch zur Schule, die er mit dem Abitur abschloss. Mit 18 Jahren trat er in die FDP ein. Er studierte Jura und das war nicht einfach, denn er war bereits in jungen Jahren in der Politik aktiv und seinerzeit mit 24 Jahren jüngster Bundestagsabgeordneter. Er wollte unbedingt sein Studium zu Ende bringen, „man stellte mich damals vor die Wahl, entweder Bundestagsabgeordneter oder Jurastudent. Aber letztlich durfte ich dann doch, trotz meines Amtes im Bundestag, weiter studieren und erfolgreich abschließen“. 1977 heiratete er die Rundfunkjournalistin Ulrike Holler, sie haben zwei Söhne.

„Die FDP war für mich damals die fortschrittlichere Partei“ und für die FDP wurde er mit 24 Jahren, ganz knapp, in den Bundestag gewählt. Der Bruch der sozial-liberalen Koalition 1982 führte zum Austritt aus der FDP. Was für ihn moralisch selbstverständlich war, er legte sein Bundestagsmandat nieder und er trat in die SPD ein. Zu Zeiten von Ministerpräsident Holger Wörner und Oberbürgermeister Volker Hauff war Andreas von Schoeler in der Kommunalpolitik und im Stadtparlament von Frankfurt aktiv. Er engagierte sich u.a. damals dafür, dass die Dunant-Siedlung weiterhin unter städtischer Verwaltung bleibt. Nach dem Rücktritt von Volker Hauff wurde er am 8. Mai 1991 Oberbürgermeister von Frankfurt am Main. Das unfaire Verhalten von vier Abgeordneten in einer geheimen Abstimmung im Stadtparlament führte 1995 dazu, dass er sein Amt als OB niederlegte, „ich wollte nicht an meinem Sessel kleben, mit dem stetigen Gedanken, dass sich dieser unfaire Akt wiederholen könnte“. Er ging in die freie Wirtschaft.

Oberbürgermeister von Frankfurt ab dem 8. Mai 1991

Zum Abschluss zum aktuellen Wahlkampf gefragt antwortete er: „Die SPD sollte im jetzigen Wahlkampf eine klare Trennungslinie zu den ‚Linken‘ ziehen. Das ist meine Meinung!“ Andreas von Schoeler bekam herzlichen Applaus und von Marianne und Yilmaz Karahasan ein kleines Präsent überreicht. mk

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