6. Februar 2020

Letzte Projekttage für „Planet Sossenheim“

Die Premiere der Stadtteil-Oper der Henri-Dunant-Schule rückt unaufhaltsam näher

Die Grundschul-Kinder der HDS mit Musiklehrerin Anne Rumpf bei der Probe für die Stadtteil-Oper. Foto: Krüger

Mit großer Begeisterung sind die gut 300 Schülerinnen und Schüler der 1. bis 4. Klassen und der Intensivklassen der Henri-Dunant-Schule, HDS, sowie Bürgerinnen und Bürger des Frankfurter Westens in dem Projekt „Stadtteil-Oper“ beteiligt. Premiere ist am 26. März, um 18:00 Uhr im großen Saal Volkshaus Sossenheim und am 27. März, um 10:00 Uhr, folgt die zweite Vorstellung.

Für Schulleiter Ulrich Grünenwald ist es „ein ganz wichtiges Prinzip, dass alle mitmachen, wenn auch in unterschiedlicher Intensität“. Die Pädagogische Leitung hat Musiklehrerin Anne Rumpf. Sie hatte bei Vorstellung des Projekts im Jahr 2018 angekündigt, „wir werden wieder vier ganze Projekttage zur Entwicklung und zum Proben ansetzen, sowie vier Drehtage und einmal wöchentlich Proben mit Opern AG, extra Chor und Tanz AG. Es wird mindestens zwei Aufführungen im März 2020 im Bürgerhaus Sossenheim geben, sowie eine Evaluation, die die Erfahrungen der vorangegangenen Projekte beinhalten wird und sowohl schriftlich, als auch auf Video dokumentiert wird“.

Am 5. Februar traf man sich zu einem Projekttag in der Aula der IGS-West. Im März 2020, haben die Beteiligten, neben den wöchentlichen Proben, noch einen weiteren Projekttag und auch noch eine „Intensivwoche“ vor sich. Am 26. und 27. März wird die Stadtteil-Oper „Planet Sossenheim“ im Volkshaus Sossenheim aufgeführt.

Was passiert auf der Bühne und im Saal? Ein Wesen von einem anderen Stern landet im Bürgerhaus Sossenheim, und zwar mitten in einem Konzert, das die Kinder der HDS gerade geben. Was nun? Die Kinder reagieren unterschiedlich, einige lachen, anderen ist es unangenehm und wieder andere möchten das Konzert weiter singen und fühlen sich gestört. Das Wesen erzählt, dass es sich auf einer lebenswichtigen Mission zur Erkundung anderer Lebewesen befindet. Weil es lustig und tollpatschig ist, wird es schließlich von allen Kindern willkommen geheißen. Es erzählt von seinem Stern, einem Planeten, auf dem alles gleich ist. Alle Wesen sehen gleich aus, haben dieselben Bedürfnisse, sind gleich groß, gleich alt und gleich geschlechtlich. Sie denken und fühlen dasselbe zur selben Zeit.

Es gibt keine Konflikte, es gibt nichts zu diskutieren, es ist nichts zu besprechen. Doch es gibt keine Energie mehr auf dem Planeten, er ist bedroht zu einer einzigen Energie zusammenzuschrumpfen, somit zu einer Singularität bzw. einem schwarzen Loch zu werden. Das würde das Ende des Lebens auf dem Planeten bedeuten. Das Wesen erkennt die Unterschiede der Kinder und spricht sie darauf an. Es fragt sich, wie das Miteinander auf ihrem Planeten funktionieren kann, wenn alle so unterschiedlich sind. So der erste Teil der Handlung.

Eine spannende Geschichte, die das aktuelle Geschehen in unserem Stadtteil zum Gegenstand haben könnte. Denn, „unsere Intention ist ein besseres Kennenlernen und Akzeptieren der Unterschiede und Vielfalt zwischen uns Menschen. Die große Vielfalt, die in der Stadtteiloper thematisiert wird, spiegelt sich auch in der multikulturellen Situation der Henri-Dunant-Schule wieder. Über 90% der Kinder der Schule haben einen Migrationshintergrund aus circa 45 Herkunftsländern. Teilweise verfügen Kinder auch über persönliche Fluchterfahrungen, die es zu bewältigen gilt. Das bedeutet für die Kinder und ihre Familien ist Unterschiedlichkeit in vielen Lebensbereichen Realität. Aus diesem Grund ist interkulturelles Lernen eine wichtige Aufgabe unserer Schule und damit auch wichtiger Teil des Konzepts der Stadtteil-Oper.

Wir möchten mit ‚Planet Sossenheim‘ sowohl Kinder, als auch Erwachsene ermutigen, voneinander zu lernen und sich dadurch achtsam zu begegnen. Eine Auseinandersetzung mit dem Thema ‚Mobbing in der Schule‘ ist ebenfalls intendiert“, so beschreiben Anne Rumpf, pädagogische Leitung und Sabine Fischmann, Konzept und Regie, den Hintergrund für die Stadtteil-Oper, die unter Mitwirkung der Schülerinnen und Schüler erarbeitet wurde. Die Musikalische Leitung hat Markus Neumeyer, er begleitet auch die Aufführung am Flügel.

Als Mitveranstalter unterstützt der Kultur- und Förderkreis Frankfurt-Sossenheim e.V. im Rahmen seiner Initiative „Kinderkultur in Sossenheimer Schulen“ dieses Projekt der Schule. Es wird mit einem großen Interesse an der Stadtteil-Oper gerechnet, weshalb man gleich eine zweite Aufführung geplant hat. Tickets für Kinder 3,- Euro und für Erwachsene 7,- Euro erhält man über die Schule. mk

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