Das war am vergangenen Sonntag mal wieder ein ganz anderer Gottesdienst in der Kirche der Regenbogengemeinde. Pfr. Horst Klärner begrüßte die Gottesdienstbesucher zum 2. Advent und kündigte an, „heute wird hier bei uns zwischen 10.40 Uhr und 10.44 Uhr das Christkind geboren. Und das spielen wir in Hessischer Mundart“ und er sagte weiter, „es geht also heute lustisch zu in unsrer Kirche und es iss e bissi anners als mer denkt“.
Für die Besucher, die Kirche war fast bis auf den letzten Platz besetzt, waren eigens „Liedblätter“ zum Mitsingen ausgelegt und von der Kanzel sprach Heinz-Jürgen Knebel die einleitenden Worte: „Die schwangere Maria und de Jupp müsse uff`s Amt und komme auf dem Weg nach Höchst auch durch Sosseheim“.
So begann ein in die „Moderne“ verlegtes Krippenspiel der Geschichte um Christi Geburt. Auf ihrem Weg fragten „Maria und Jupp“ einen Bub auf dem Skateboard nach einem Gasthof und bekamen die Antwort, „hä?“ und eine Frau mit Kopftuch antwortete, „ich nix versteh!“. In Sossenheim wurden sie fündig und mit Apfelwein und Hessischer Kost bewirtet, „Sossenheim ist halt schon immer gastfreundlich“, so H.-J. Knebel von der Kanzel. In einer Kirche mit einem Schild an der Tür, „Die Kirche ist offen – jeder ist herzlich willkommen“, kamen sie unter und „de Jesus“ um 10.40 Uhr pünktlich zur Welt. Es gab anerkennenden und sehr herzlichen Applaus für die gelungen lustige Vorstellung. Heinz-Jürgen Knebel mahnte in seinem Schlusswort von der Kanzel: „Macht euch die Welt untertan, aber macht se net kaputt“.
Das Krippenspiel, von der ev. Regenbogengemeinde und Cyriakusgemeinde Rödelheim aufgeführt, begleitete Marianne Hegerich am Klavier. Gemeinsam sang man noch das mit eigenem Text versehene Lied, „Erkennt Ihr das Licht?“, nach einer Melodie der „Toten Hosen“: „Tage wie Dieser“. Der Gottesdienst endete mit einem gemeinsamen Gebet und Orgelmusik zum Ausklang. mk