2. Dezember 2016

Mehr Blauer Bock als Schwarzer Block

Robert Maier stellte seinen Roman „Pankfurt“ vor

Robert Maier (links) las aus seinem Roman „Pankfurt“ und Harald Andres begleitete seine Lesung musikalisch. Beide sind Zeitzeugen der 80er-Jahre. Foto: Mingram

Die frühen 80er-Jahre, die von ganz jungen Leuten mit Begriffen wie Disco-Fieber oder Öko-Szene in Verbindung gebracht werden, sind längst Geschichte. „Wir waren mehr“, stellt Robert Maier klar, wenn er nach den Beweggründen für seinen Roman „Pankfurt“ gefragt wird, den er Mitte November in der Sossenheimer Stadtteilbibliothek vorstellte.

„Geschichte muss authentisch weitergegeben werden“, so der Autor. Auch Marion Weber, die die Lesung in der Sossenheimer Stadtteilbibliothek ansagte, betonte, man habe 1981 wahrhaftig nicht nur im Glitzerkostüm zur Musik der „Bee Gees“ getanzt. Um die Gäste, die diese Zeiten aktiv und bewusst erlebt haben, entsprechend einzustimmen, hatten fleißige Mitglieder des Bücherei-Fördervereins Bücherwurm kleine Speisen vorbereitet, die damals in den üblichen Studenten-WGs angesagt waren. So zauberten Nutella- und Schmalzbrote, Käse-Igel und Spaghetti-Nester so manches Lächeln der Erinnerung in die Gesichter.
Ein junger Mann, unerfahrener Direktimport aus der hessischen Provinz, ist die Hauptfigur des Romans, der die Leser in die Bockenheimer Studenten-Szene mitnimmt und die Aktivitäten im Hüttendorf der Startbahn-West-Gegner wieder aufleben lässt. Die Liebe kommt natürlich auch nicht zu kurz. Dumm nur, dass die Auserwählte ihren unschuldigen Lover unversehens ins Kreuzfeuer der Polizei bringt. Diese wähnt sich nämlich einem geplanten Terroranschlag auf der Spur.
Hervorragend ergänzt wurde die Lesung durch die musikalischen Beiträge von Harald Andres. Im Jahr 1981 sei er mit seiner Band in der Batschkapp aufgetreten, erinnerte sich der Interpret eigener Songs, die er auf der Gitarre begleitete. Echter Blues, Acoustic Rock und sanfte Balladen sind nach eigenem Bekunden das Repertoire von Harald Anders. Und eigentlich hätte er Frank, dem Helden von Pankfurt, damals in der Batschkapp durchaus begegnet sein können. Oder einem der Zuhörer des Abends, denn diese waren wohl auch alle dabei, damals. mi

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert